In den USA ist ein Streit zwischen der Flughafen-Sicherheitsbehörde Transportation Security Administration (TSA) und den DatenschützerInnen der Electronic Privacy Information Center (EPIC) entbrannt. Laut eines Berichts von CNN geht es dabei um die Frage, ob die Nacktscanner Bilder speichern und auch versenden können.

Bewusste Irreführung

EPIC-MitarbeiterInnen kritisieren, dass die TSA falsche Angaben mache und damit die Öffentlichkeit bewusst in die Irre führe. So sei die Aussage der Transportation Security Administration bezüglich der Fähigkeit der Nacktscanner an Flughäfen Bilder zu speichern und auch zu verschicken schlichtweg falsch. In einem Dokument der TSA aus dem Jahr 2008 würde ganz klar festgehalten sein, dass die Nacktscanner über Funktionen wie Bildspeicherung und Bildversand verfügen müssen.

Viele Möglichkeiten zum Missbrauch

Laut CNN findet sich in dem Dokument der Passus, dass die Körperscanner im Testbetrieb Bilder speichern und versenden können muss, um von der TSA angekauft zu werden. "Diese Anforderung eröffnet einen großen Spielraum für Missbrauch", so EPIC Executive Director Marc Rotenberg. Sowohl die MitarbeiterInnen der TSA, wie auch Außenstehende hätten so viele Möglichkeiten zum Missbrauch.

Kein Speicher, kein Netzwerkzugang

Die Angaben der TSA stehen in krassem Gegensatz zu jenen von EPIC. "Die Maschinen haben absolut keine Speichermöglichkeit", so die TSA-Webseite. "Das System hat keinerlei Möglichkeit Bilder zu speichern, zu übertragen oder auszudrucken", so ein TSA-Video. CNN zitiert eine anonyme Quelle wonach es für die TSA-MitarbeiterInnen weder möglich sei die Bilder zu drucken noch zu versenden und auch gar nicht den Nacktscanner in den "Test-Modus" zu bekommen. Nur in den TSA-Testzentren könnte dieser Modus aktiviert werden. Es gibt allerdings keinerlei Hintergründe ob es rein hardware-technisch gar nicht geht, oder ob man dazu nur eine spezielle Software oder entsprechendes Know How benötigt.

Viel mehr Möglichkeiten

EPICs Rotenberg meint weiter: "Es wurden sehr viele kurze Präsentationen abgeliefert, die die Möglichkeiten der Scanner aufzeigen sollen. Auf Basis der dort erstellten Bilder wurde erklärt, dass es keinerlei Privacy-Themen geben könne und würde. Aber wenn man sich die technischen Spezifikationen durchliest und die Händlerverträge einer genaueren Prüfung unterzieht, wird klar, dass diese Maschinen wesentlich mehr können, als gesagt wird."(red)