Das könnte eine gute Nachricht sein, ich fürchte nur, es ist eine eher entbehrliche Reunion, die Michael Gira auf seiner Myspace-Seite verkündet. Gira war in den 1980ern mit den New Yorker Swans einer der ärgsten Bilderstürmer. Langsam, unerbittlich und brutal wurden punkto Lautstärke und Pessimismus neue Grenzen gesetzt und mit Alben wie "Greed" oder "Holy Money" eine Ästhetik geschaffen, die damals so bahnbrechend wie nur wenige andere Arbeiten waren: Siehe Einstürzende Neubauten oder Laibach, der frühe Cave.

Ende der 80er-Jahre wurde es Gira offenbar zu fad und er bog in Richtung Düsterfolk ab - um damit sanft aber bestimmt unter dem Signet Angels of Light in die Irrelevanz abzudriften. Wie wenig Songwriter Gira ist, zeigte sich etwa anlässlich seines Auftritts beim Blue Bird Festival 2008, bei dem er allein zur Gitarre seine Refrain-losen Textwürste zu bescheidenem Gezupfe absonderte.

Ohne seine einschlägige Vergangenheit wären dort wohl keine 20 Leutchen gesessen. Auf seinem Label Young Gods veröffentlichte er in den Nullern das Debüt von Devendra Banhart, was rückwirkend eigentlich etwas Kohle bringen hätte müssen, aber scheinbar doch nicht. Jetzt also Reunion mit neuem Album: "I Am Not Insane" - auf 1000 Stück limitiert - und eine Tour.

Mir tröpfelte da ja sofort das Wörtchen Donaufestival ins Hirn. Und ein Telefonat später ward diese Assoziation auch schon bestätigt, angereichert um die Reizwörter Joy Division und Xiu Xiu ... möglicherweise doch nicht ganz schlecht. (Karl Fluch, derStandard.at, 12. 1. 2010)

In der Zwischenzeit etwas Nostalgie: