Wien/Frankfurt - Die neue AUA-Mutter Lufthansa bereitet mehrere neue Flugverbindungen in den Irak vor. Beabsichtigt sei, die Hauptstadt Bagdad (wieder) und die nordirakische Stadt Erbil (neu) ab Frankfurt beziehungsweise ab München zu bedienen, teilte die Deutsche Lufthansa am Dienstag mit.

Auch die österreichische Tochter Austrian Airlines (AUA) stockt die Irak-Verbindungen auf. Geprüft wird, ab Sommer ebenfalls Bagdad anzufliegen. Die 1982 aufgenommene Verbindung dorthin war 1991 wegen des Golfkrieges eingestellt worden. "Wir spüren, dass Nachfrage am Markt besteht", sagte eine Sprecherin am Dienstag.

Bereits seit 2006 fliegt die AUA von Wien aus in die nordirakische Stadt Erbil. Im Dezember 2006 war die AUA die erste europäische Airline, die dorthin flog. In der Zwischenzeit wurde die Frequenz auf 3 mal wöchentlich (Montag, Mittwoch, Freitag) aufgestockt. "Wir sind auf dieser Strecke mit dem wirtschaftlichen Ergebnis zufrieden, stocken im Mai auf 5 mal wöchentlich auf."

Auf der Irak-Strecke fliegen hauptsächlich Geschäftsreisende, insbesondere aus dem Ölbusiness, aber auch Menschen aus Europa, die Verwandte und Freunde besuchen. "Wir kennen den Markt gut", heißt es bei der AUA. AUA und Lufthansa haben die Bedienung der Irak-Strecken additiv vor, jede Airline in der Gruppe sei für ihr Flugnetz verantwortlich.

Die Lufthansa hat heute die neuen Verbindungen mit der zunehmenden Öffnung des Iraks für die zivile Luftfahrt und der parallel steigenden Nachfrage nach Flügen in den vorderasiatischen Staat begründet. Der Neuanflug sei für den Sommer 2010 geplant, stehe aber noch unter Vorbehalt der notwendigen Verkehrsrechte. Auch die Infrastruktur muss stimmen.

Bagdad und Erbil werden von Lufthansa ab kommenden Sommer an die Drehkreuze in Frankfurt bzw. München angebunden.

Mit der Wiederaufnahme der Flugverbindungen in den Irak setzt Lufthansa ihre Ausweitung des Streckennetzes im Nahen Osten mit aktuell 88 wöchentlichen Flügen zu 14 Zielen in elf Ländern fort. Bagdad wurde von der Lufthansa bereits von 1956 bis zum Beginn des Golfkrieges 1990 angeflogen. (APA)