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Artalyta Suryani in ihrer Gefängniszelle im Pondok Bambu Gefängnis in Jakarta. Die 45-Jährige Geschäftsfrau wurde 2008 zu fünf Jahren Haft wegen Bestechung eines Staatsanwalts verurteilt.

Foto: REUTERS/Media Indonesia-Ramdani

Jakarta - Sofa, Flachbildschirm und Badewannne: Komfortabel ausgestattete Gefängniszellen haben in Indonesien für Entrüstung gesorgt. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono ließ am Dienstag sein "tiefes Bedauern" darüber mitteilen, dass "einige Häftlinge bevorzugt behandelt werden". Der Staatschef gab Anweisung, die Privilegien abzuschaffen, wie sein Sprecher bekanntgab. Das Fernsehen hatte unter anderem die wegen Korruption verurteilte Geschäftsfrau Artalyta Suryani gezeigt, die ihre fünfjährige Haftstrafe in einem mit Couchtisch, Sofa, Fernseher und jeder Menge Nippes ausgestatteten Zimmer absitzt. Auch Kochecke und privates Bad gehören zur Ausstattung.

Bürgerrechtsgruppen kritisieren häufig die Ungleichbehandlung in indonesischen Gefängnissen. Offenbar kann jeder Häftling sich mit dem nötigen Kleingeld "alles besorgen", zum Beispiel eigenes Essen oder eine neue Zelle. Die Justiz gilt laut Umfragen bei der Bevölkerung als eine der korruptesten Institutionen des Landes. (APA)