Graz - Seite Mitte Februar 2009 arbeiten 1.263 Arbeiter und 436 Angestellte bei Böhler Edelstahl in Kapfenberg kurz. Nun sind kurz vor Ende der - wiederholt verlängerten - Kurzarbeit Befürchtungen laut geworden, dass es im Anschluss an die dreimonatige Behaltefrist zu Kündigungen größeren Ausmaßes kommen könnte. Angestelltenbetriebsrat und Unternehmen kalmieren und setzen auf Abwarten.

Von einer Reduktion der Belegschaft um bis zu einem Drittel ist in einem Bericht der "Kleinen Zeitung" die Rede. Diese Zahlen werden sowohl vom Angestelltenbetriebsrat als auch von voestalpine-Konzernsprecher Peter Schiefer als "Gerüchte ohne Grundlage" dementiert. Schiefer bestätigt lediglich, dass das Unternehmen nicht an eine weitere Verlängerung der Kurzarbeit denkt: "Marktmäßig gibt es eine Verbesserung bei den Hauptprodukten Schnellarbeitsstahl und Werkzeugstahl. In anderen Bereichen wie Erdöl und Luftfahrt ist die Lage aber nach wie vor schwierig." So könnten nach Ablauf der Behaltefrist Maßnahmen notwendig sein, die einen Mix aus Aussetzungsverträgen, Bildungskarenz und Stahlstiftung bestehen. Zahlen könnten keine genannt werden. Vorerst wolle man abwarten.

Protest kam am Dienstag von der KPÖ. "Die Unternehmer nützen die jetzige Situation dazu, um die Produktivität zu erhöhen und den Druck auf die weiterhin Beschäftigten zu verstärken", erklärte Landtagsabgeordnete Claudia Klimt-Weithaler. Besonders gefährlich seien die Aussetzungsverträge, mit denen Arbeitslose auf Zeit geschaffen würden." Die KPÖ trete für eine Arbeitszeitverkürzung und der Umsetzung des im Arbeitspapier der Landesregierung vereinbarten Steiermark-Holding ein, deren vorrangige Aufgabe der Erwerb von langfristigen Beteiligungen an Unternehmen mit Standorten in der Steiermark sein müsse. (APA)