Vom Wiener Tiffany-Juwelendieb fehlt nach wie vor jede Spur: Drei Tage vor Weihnachten war der unbekannte Dieb gut gekleidet in das Nobelgeschäft am Kohlmarkt in der Innenstadt spaziert, hatte mit seiner Feile eine Vitrine geöffnet und 13 Diamantringe im Wert von 500.000 Euro eingesteckt. Die Schweizer Versicherung der "Tiffany & Co"-Filiale setze beim Wiederfinden der Preziosen nun auf eine Belohnung, bestätigte die Polizei entsprechende Medienberichte. Für Informationen, die zur Beute führen, winkt ein fünfstelliger Betrag.

Auf eine genaue Summe habe sich die Versicherung noch nicht festgelegt, so Polizeisprecher Mario Hejl. Möglich seien beispielsweise 50.000 Euro. Bei dem gestohlenen Schmuck handelt es sich um "Solitär Diamantringe" mit Platinfassung und mehrkarätigen Diamanten. Generell sei das Wiederfinden der Beute in solchen Fällen sehr schwierig, betonte Hejl. Bei den Tätern handle es sich meist um reisende Profi-Gruppen aus Osteuropa oder Südamerika, die gezielt bestimmte Gegenstände suchen würden. Werden die Diebe gestellt, haben sie die Juwelen in der Regel bereits weiterverkauft. Finde man den Schmuck, treffe man meist nur auf einen Hehler bzw. einen Dritt- oder Viertkäufer.

Bei der Suche nach den Tiffany-Ringen setzt die Polizei vor allem auf die eingravierten Nummern in Stein und Fassung. Die individuelle Zahl ist in Fahndungslisten erfasst. Taucht ein Schmuckstück auf, kann dies sofort zugeordnet werden. Entfernt werden kann der Code laut Hejl nur durch Wegätzen und das bedeutet finanziellen Verlust: Der Diamant verliert an Karat, der Ring an Gold- oder Platingehalt.

Eine konkrete Spur gibt es nach dem spektakulären Coup in Wien am 21. Dezember gegen 17.00 Uhr nicht. Bei dem gut gekleideten Täter dürfte es sich um einen Profi handeln. Mit einer Angestellten fuhr er als Kunde getarnt in das Obergeschoß, um sich umzusehen. Dass er dabei Schmuck einsteckte, fiel den Mitarbeitern erst nach einer halben Stunde auf. Der dunkelhaarige Verdächtige ist zwischen 30 und 40 Jahre alt, 1,80 Meter groß und schlank. Die Polizei bittet unter der Telefonnummer 01-36060-33800 (Journaldienst) um Hinweise. (APA)