Am 11. Jänner von Australien aus aufgenommes Bild von "2010 AL30".

Foto: Ernesto Guido & Giovanni Sostero

Pasadena/Hamburg - Am Mittwoch ist ein kleines Objekt knapp an der Erde vorbeigeflogen, von dem Wissenschafter nicht mit Sicherheit sagen können, um was es sich handelt. Katalogisiert wurde das erst am Montag entdeckte Objekt als Asteroid "2010 AL30". Doch einige Forscher glauben, dass es sich um ein von Menschenhand gemachtes Teil, also etwa eine ausgebrannte Raketenstufe, handelt. Das Besondere: "2010 AL30" umkreist die Sonne im Zeitraum von beinahe genau einem Jahr.

Mit einem Durchmesser zwischen elf und 25 Metern hat das Objekt gegen 13.45 Uhr (MEZ) in einer Entfernung von 130.000 Kilometern unseren Planeten passieren. Dies entspricht einem Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond, wie das Asteroiden- Beobachtungsprogramm der US-Raumfahrtbehörde NASA am Dienstag in Pasadena (Kalifornien) meldet.

Das kosmische Geschoß ist knapp 36.000 km/h schnell. Seine geringe Größe würde ihn selbst bei einem Zusammenstoß mit der Erde nicht zu einer Gefahr machen: Asteroiden von weniger als 25 Metern Durchmesser verglühen nach NASA-Angaben für gewöhnlich in der Erdatmosphäre.

100-Meter-Asteroiden alle 2.000 Jahre

Jeden Tag fallen mehr als hundert Tonnen kosmischer Staub auf die Erde - meist in Form sandkorngroßer Partikel. Etwa einmal im Jahr verglüht ein Pkw-großer Brocken in der Atmosphäre und sorgt für einen spektakulären Feuerball. Alle 2000 Jahre ist der NASA zufolge mit dem Einschlag eines rund 100 Meter großen Geschoßes zu rechnen, das die Einschlagregion heftig verwüsten kann. Mit einem Asteroiden, der die irdische Zivilisation bedrohen kann, ist statistisch nur alle paar Millionen Jahre zu rechnen. Die NASA rechnet erst bei einem Einschlag eines mehr als einen Kilometer großen Objekts mit globalen Folgen. (red/APA)