Für einen Lauschangriff auf Michael Jackson in einem ihrer Flugzeuge muss eine amerikanische Fluggesellschaft nun doch keine Millionenentschädigung zahlen. Das kalifornische Berufungsgericht in Los Angeles hat ein Urteil zugunsten von Jacksons Anwälten über 20 Millionen Dollar (13,77 Mio. Euro) gekippt, meldete die "Los Angeles Times" am Dienstag. Die Richter reduzierten den Betrag auf nur noch 750.000 Dollar (516.244 Euro). Die Anwälte des Popstars, der vor sieben Monaten starb, müssten einen neuen Prozess anstrengen, wenn sie mehr Geld wollten.

In dem jahrelangen Verfahren geht es um einen Flug von Jackson und seinen Verteidigern vor mittlerweile sieben Jahren von Las Vegas nach Santa Barbara. Für die etwa 500 Kilometer hatte Jackson einen Privatjet bei der kleinen Fluggesellschaft Xtrajet gechartert. Auf dem Höhepunkt der Klagen gegen ihn wegen angeblichen Kindesmissbrauchs hatte die Firma jedoch Kameras und Mikrofone in ihrem Flugzeug installiert und dann versucht, die Aufnahmen zu verkaufen. Dafür hatte ein Gericht den Anwälten 20 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen.

Die Richter entschieden jetzt, dass dieses Urteil gegen die inzwischen nicht mehr bestehende Xtrajet und ihren damaligen Eigentümer überzogen war. Der Lauschangriff sei verwerflich gewesen und den abgehörten Anwälten stehe ohne Frage eine Entschädigung zu. Gleichwohl sei eine Zahlung in Höhe mehrerer Millionen Dollar nicht gerechtfertigt. (APA)