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Werner Heel schmeißt sich aus dem Starthaus.

Foto: APA/EPA/Schneider

Wengen - Das erste Wengen-Abfahrtstraining hat aus österreichischer Sicht noch nicht das erwünschte Resultat gebracht. Als bester und zugleich einziger ÖSV-Läufer in den Top-15 landete Georg Streitberger auf dem dritten Rang. Während der Schweizer Didier Cuche als Schnellster des Tages am besten mit dem Lauberhorn zurechtkam, flog Michael Walchhofer bei der Passage Langentrejen nach einem Sturz ins Netz, blieb aber unverletzt. Der hinter ihm gestartete Klaus Kröll musste seine Fahrt unterbrechen.

Nach dem Debakel des Vorjahres - der Salzburger Streitberger war im Rennen als bester ÖSV-Läufer auf Rang 18 gelandet - sind die Österreicher im idyllischen Bergdorf im Berner Oberland auf Wiedergutmachung aus, das erste Training hat bekanntlich noch nicht allzuviel Aussagekraft. "Ein Sieg hier fehlt mir noch, ich hätte ihn gerne, aber ich glaube, da werden einige etwas dagegenhaben", sagte Cuche, der sich in 2:33,51 Minuten vor dem Südtiroler Werner Heel (0,09 Sek. zurück) sowie Streitberger und seinem Landsmann Carlo Janka (jeweils 0,28) durchgesetzt hatte. Vorjahressieger Didier Defago wurde Sechster.

"Gott sei Dank ist nichts passiert"

Walchhofer überstand seinen Abflug ins Netz verletzungsfrei, lediglich ein Daumen schmerzte ein wenig. "Gleich im ersten Training gestürzt, das soll natürlich nicht passieren. Gott sei Dank ist nichts passiert", sagte der Zauchenseer, der trotz Rückstands mit der Fahrt im oberen Teil zufrieden war. Der Sturz passierte, weil er die Einfahrt in die Kurve bei der Ausfahrt Langentrejen verpasste.

"Ich habe die erste Kurve super erwischt, bin da gerade rein, habe dann aber den Ansatz für die nächste voll verschlafen. Ich war so weit beim Tor weg, habe ein bisserl reingelenkt, einen Schlag bekommen und bin auf dem Innenski ausgerutscht und ins Netz geflogen. Nichts Spektakuläres", gab der Wengen-Sieger von 2005 Entwarnung. Der hinter ihm ins Training gegangene Kröll sah Walchhofer liegen und unterbrach die Fahrt, aber am Donnerstag gibt es im zweiten Training noch eine Möglichkeit, die Strecke in einem durchzufahren.

Streitberger muss sich empfehlen

Zufrieden mit seiner Fahrt durfte Streitberger sein, der Salzburger hat als 30. in Beaver Creek und 27. in Bormio erst wenige Zähler auf dem Abfahrtskonto, kann sich mit einem Spitzenresultat aber auch noch für das Olympiateam empfehlen. "Ich bin ganz locker runtergefahren, und es hat funktioniert. So müsste ich auch ans Rennen herangehen, dann passt es", nimmt sich der 28-Jährige, der eine leichte Stirnhöhlenentzündung auskuriert hat, vor.

Immer noch nicht ganz fit ist Romed Baumann ("Es geht aber schon besser als in Adelboden"), der auf Rang 36 fuhr. Mit Rückenschmerzen nach dem Riesentorlauftraining in Hinterreit kämpft Mario Scheiber. Dazu, dass er also nicht ganz fit ist, kommt noch, dass Scheiber 2007 das letzte Mal in Wengen war. "Und ich bin überhaupt erst das dritte Mal hier." Seit Bormio sind auch schon wieder zwei Wochen vergangen. "Reinkommen nach der langen Pause und Gefühl bekommen", lautete der Vorsatz des Osttirolers, der in Bormio als Zweitplatzierter wegen zu hoher Standhöhe des Skischuhs disqualifiziert worden war. (APA)

Ergebnisse vom 1. Abfahrtstraining am Dienstag für die 80. Lauberhornrennen in Wengen: 1. Didier Cuche (SUI) 2:33,51 Minuten - 2. Werner Heel (ITA) 0,09 Sekunden zurück - 3. ex aequo Georg Streitberger (AUT) und Carlo Janka (SUI) je 0,28 - 5. Peter Fill (ITA) 0,32 - 6. Didier Defago (SUI) 0,35 - 7. Andrej Sporn (SLO) 0,39 - 8. Marco Büchel (LIE) 0,50 - 9. Tobias Grünenfelder (SUI) 0,61 - 10. Aksel Lund Svindal (NOR) 1,19 - 11. Patrick Staudacher (ITA) 1,38 - 12. Bode Miller (USA) 1,40. Weiter: 17. Mario Scheiber (AUT) 1,92 - 27. Christoph Gruber (AUT) 2,48 - 28. Hans Grugger (AUT) 2,66 - 36. Romed Baumann (AUT) 3,58 - 39. Joachim Puchner (AUT) 4,31 - 50. Benjamin Raich (AUT) 5,74 - 79. Florian Scheiber (AUT) 4:49,89 - 80. Klaus Kröll (AUT) 5:58,13 (letztere zwei fuhren nach Unterbrechungen wegen Stürzen vor ihnen weiter) Gestürzt u.a.: Michael Walchhofer (AUT)