Wien - Die Causa Kärntner Hypo Group Alpe Adria wirbelt auch jenseits des Großen Teichs Staub auf. Es geht um Immobiliengeschäfte in Ex-Jugoslawien, in die die Hypo unter Wolfgang Kulterer involviert war, und die vor Jahren in Klagenfurt angezeigt wurden - ohne Folgen. In der Sache selbst geht es um den Kauf eines Bürogebäude-Komplexes im Jahr 2005 durch die Hypo. Verkäufer war die staatliche (und später insolvente), slowenische Cimos AG, der Kaufpreis lag bei 6,5 Mio. Euro.
Nach der Eintragung der Hypo Consultants ins Grundbuch begann der Streit: Die slowenische Cefing AG (Aufsichtsratschefin: Olga Filakovich mit Sitz in Kanada) behauptete, sie sei in Wahrheit die Eigentümerin der Immobilie gewesen, für die Cefing 22,6 Mio. Euro bezahlt habe. Filakovich klagte, zeigte Kulterer unter anderem wegen des Verdachts auf Geldwäsche an, die Hypo sei via "Korrumpierung von Richtern ins Grundbuch gekommen und die Immobilie in der Bilanz falsch bewertet". Kulterer wies das zurück, ebenso wie der damalige Chef der Hypo Consultants Kroatien, Damir Farkas (heute Chef der Kärntner ProConsultants United): Man sei "in einen Streit zweier slowenischer Gesellschaften geraten".
Filakovich, die auch Landeschef Jörg Haider informiert hatte, spricht heute davon, dass sich Österreich hätte "viel ersparen können, wäre damals genauer untersucht worden". Ende 2006, vor dem Verkauf der Hypo-Consultants, wies sie Haider und den Hypo-Vorstand unter Siegfried Grigg erneut auf die Vorwürfe hin.
Die Consultants wurde verkauft, angeblich an Ex-Hypo-Manager. Die Vorwürfe gegen Kulterer haben sich wohl aufgelöst: Er sagte 2007 im Banken-U-Ausschuss aus, das Verfahren sei aufgrund der Aktenlage eingestellt. (gra, DER STANDARD, Printausgabe, 13.1.2010)