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Danny Jordaan: "Was in Angola passiert ist, hat nichts mit Südafrika zu tun"

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Johannesburg - Südafrika geht auf Konfrontationskurs. Nach dem tödlichen Terroranschlag auf den Bus des togoischen Fußballteams hat der WM-Gastgeber in Person von OK-Chef Danny Jordaan schwere Anschuldigungen gegen Afrika-Cup-Gastgeber Angola erhoben und deutliche Worte an die Adresse Europa gerichtet. Gut fünf Monate vor dem Beginn der ersten Endrunde in Afrika (11. Juni bis 11. Juli) zeigt sich Südafrika empört über die aufflammende Sicherheitsdebatte.

"Was in Angola passiert ist, hat nichts mit Südafrika zu tun" , sagte Jordaan. "Als der Krieg im Kosovo war, hat keiner hinterfragt, ob die WM nach Deutschland vergeben werden darf. Und wenn in Europa ein Terroranschlag passiert, stellt keiner die Olympischen Spiele in London in Frage. Angola und Südafrika sind zwei verschiedene geographische Regionen, zwei verschiedene Länder. Der Afrika-Cup ist nicht die WM. Wir können nicht für die Sicherheitsmaßnahmen in Angola verantwortlich gemacht werden."

Jordaan hält Sicherheitsbedenken für die WM-Endrunde für unbegründet. Man habe seit 1994 insgesamt 147 Großveranstaltungen ausgetragen, und es habe keine Zwischenfälle gegeben. Gleichzeitig erhob er schwere Vorwürfe gegen Afrika-Cup-Ausrichter Angola. "Wie lange ist bekannt, dass es in Angola eine Separatisten-Organisation gibt? Wie groß war die Gefahr eines Terroranschlags? Die Risiken waren bekannt."

Am Freitag hatte vermutlich eine Splittergruppe der Front für die Befreiung der Exklave Cabinda (FLEC) den Bus der togoischen Mannschaft unter Beschuss genommen. Dabei kamen der Assistenztrainer und der Pressesprecher ums Leben. Außerdem wurden neun Personen zum Teil schwer verletzt.

Die Separatistengruppe hat unterdessen mit weiterer Gewalt während des Afrika-Cups gedroht. Ziel seien die Streitkräfte von Angola, sagte ihr Anführer am Dienstag telefonisch der Nachrichtenagentur AP. Der Anschlag auf die Delegation Togos habe eigentlich den Soldaten gegolten, die den Tourbus der Elf bewachten, sagte Rodrigues Mingas. Cabinda befinde sich im Krieg, und nächstes Ziel könnten die Truppen werden, die am Stadion für Sicherheit sorgten. Dort sind vier weitere Fußballspiele geplant. (sid, red)