New York - Die US-Börsenaufsicht SEC hat wegen angeblicher Fehler bei der umstrittenen Übernahme des kriselnden Konkurrenten Merrill Lynch eine weitere Klage gegen die Bank of America eingereicht. Die BofA habe vor einer Abstimmung der Anteilseigner über die Fusion mit Merrill Lynch im Dezember 2008 nicht über außergewöhnliche Verluste des angeschlagenen Übernahmeziels berichtet, heißt es in der am Dienstag bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Klage.

Einen Tag zuvor hatte der zuständige Richter abgelehnt, eine bereits bestehende Klage um diese neuen Punkte zu ergänzen. Die Jury könne dies verwirren, begründete er seine Entscheidung. Bei der bereits anhängigen Klage geht es um Fehlinformationen im Zusammenhang mit Bonuszahlungen in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar (2,49 Mrd. Euro) an Merrill-Angestellte.

Die SEC sagte zur zweiten Klageschrift, die Bank of America habe ihre "Aktionäre im Dunkeln gelassen". Sie hätten nicht erfahren, dass Merrill vor der Übernahme Verluste in Milliardenhöhe angesammelt habe. Merrill hatte im vierten Quartal 2008 einen Fehlbetrag von 15,8 Milliarden Dollar verzeichnet. Die Fusion wurde am 1. Jänner 2009 abgeschlossen.

Ein Sprecher der in North Carolina ansässigen Bank sagte, die Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage. Das Institut werde sich "energisch" verteidigen. Die Bank-of-America-Aktie fiel in New York um 3,4 Prozent. (APA/Reuters)