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Microsofts Präsentation der neuen Tablet-PC-Generation auf der CES 2010 war von Zurückhaltung geprägt. Unternehmenschef Steve Ballmer nannte weder Details noch konnte er das Gefühl vermitteln, dass die "Slate-PCs" genannten Computer tatsächlich das nächste große Ding sind. Dabei wurden die Windows 7-betriebenen Geräte vor allem von Apples kolportiertem Mac-Tablet überschattet, dessen Vorstellung für die kommenden Monate erwartet wird. Auch stahl Microsoft auf der CES die Fülle an Android-Tablets die Show. Namhafte Hersteller von HP bis Dell zeigten portable Touchscreen-PCs basierend auf Googles kostenlosem Mobile-Betriebssystem und zeigten damit einen Trend auf.

Defensive

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Netbook, versuchte Microsoft Windows gegenüber der vermeintlichen Open-Source-Bedrohung zu verteidigen und traf dabei eine interessante Wortwahl. James DeBragga, General Manager für Windows-Konsumentenprodukte, sagte Android sei "frei wie ein Welpe" und meinte damit, dass Android auf dem Papier sich verlockend und cool anhöre, aber im Einsatz seine Probleme mit sich bringe. Dies berichtet das Laptop Magazine.

Support-Frage

Während man sich laut DeBragga bei Windows auf den Support von Microsoft verlassen könne und es für die Produkten der Hardware-Partner eine verlässliche Unterstützung gäbe, sähe es da bei Android chaotischer aus. Damit spricht der Microsoft-Manager ungeklärte Support-Verhältnisse bei Android-Handhelds an. Konsumenten würden zwischen Provider und Gerätehersteller hin und her verwiesen und bei Google gäbe es nur einen Email-Support.

Kompatibilität

Ein zweiter Mangel, auf den DeBragga zu sprechen kommt, ist die breite Palette an Software, auf die Windows 7-Tablets zugreifen werden können, die jederzeit auch offline verwendet werden könnte. Android sei hingegen weit mehr von einem Internet-Zugang abhängig. Bei Android-Tablets komme noch hinzu, dass viele der Geräte (noch) keinen Zugang zum Android Market hätten. Der Online-Store ermöglicht es Handy-Nutzern kostenlose und kostenpflichtige Applikationen herunterzuladen.

Zugzwang

Obwohl der Microsoft-Manager in vieler Hinsicht den Nagel auf dem Kopf trifft, zeigt sich, dass Microsoft schon vor dem Start der neuen Gerätegeneration "Slate" in die Defensive geraten ist, weil Hardware-Hersteller mit Android ganz offensichtlich eine interessante und flexible Alternative zu Windows 7 gefunden haben. Nicht zuletzt deshalb, weil Android von Haus aus besser auf die Touchscreenbedienung ausgelegt ist, als konventionelle Betriebssysteme.

(zw)