Komplexe Eisenbahnstellwerke werden mit innovativen Konfiguratoren zusammengestellt.

Foto: Siemens

Mit Automatik, Klimaanlage, in kräftigem Rot - sein Lieblingsauto kann sich jeder über das Internet zusammenstellen. Dahinter steht ein Konfigurator, ein wissensbasiertes Expertensystem. Auch große Industrieanlagen werden von Konfiguratoren zusammengestellt. Um ihre Komplexität bewältigen zu können, müssen Wissen und Lösungsfindung getrennt werden.

Basis für das Zusammenstellen großer Anlagen oder Systeme, von Industrieanlagen bis zu Eisenbahnstellwerken, ist eine Wissensdatenbank, die alle notwendigen Teile enthält. Für die richtige Kombination muss der Konfigurator aber auch alle Nebenbedingungen (Constraints) kennen. Er muss wissen, was unter welchen Umständen passt und was nicht. Um solche Zusammenhänge zu beschreiben, kann man zum Beispiel mit „Wenn-dann-Regeln" arbeiten. Bei einer sehr großen Zahl von Bedingungen stößt man mit diesem Modell aber rasch an Grenzen. Deshalb arbeiten Forscher von Siemens in Österreich mit einfacheren Regeln, in denen statt des Weges nur das Ziel genannt wird. 

Einfache Regeln

Statt bei einer Telefonanlage festzulegen, welche Baugruppe, warum an einem bestimmten Punkt nicht eingebaut werden darf, erhält das Programm den Auftrag, in einem Schrank beispielweise analoge mit digitalen Baugruppen nicht zu kombinieren. Dieses Konzept funktioniert auch bei großen Anlagen mit 20.000 und mehr Elementen und 100.000 Constraints. Die Technologie kann auch genutzt werden, um Lösungen zu überprüfen, die von Spezialisten bereits geplant wurden. Auch Ergänzungen sind jederzeit möglich.