Burgenlands Grüne gehen bei der Landtagswahl mit einem neuen Spitzenkandidaten ins Rennen: Klubobfrau Grete Krojer hat angekündigt, nicht mehr für Platz Eins auf der Landesliste zu kandidieren. Diesen Platz soll künftig Michel Reimon einnehmen: Der 38-jährige Buchautor und Kommunikationsberater, der in der Vergangenheit auch schon als Pressesprecher für die Grünen tätig war, will sich bei der Landesversammlung am 30. Jänner als Nachfolger Krojers bewerben.

Nicht an "populistischen Wettlauf" beteiligen

Reimon erinnerte daran, dass der volle Name der Grünen "die Grüne Alternative" laute: "Mein Ziel ist es, den Menschen genau diese Alternative bei der bevorstehenden Landtagswahl zu bieten." Rot und Schwarz seien für einen "totalen Stillstand" in der Umweltpolitik verantwortlich und würden "ihre ganze Kraft in einen populistischen Wettlauf darum, wer am schärfsten gegen die Schwächsten vorgeht und wer den größten Sicherheitsapparat aufbaut", stecken.

Die Grünen rechnen fix mit einem Einzug in den Landtag. "Ich will Menschen, die Hans Niessl und Franz Steindl einfach nicht mehr wählen können, bei uns Asyl bieten", erklärte Reimon. Er glaube, dass es davon eine ganze Menge geben werde - genug, um die absolute Mehrheit der SPÖ und die Zweidrittelblockade der ÖVP zu brechen.

Er fühle sich absolut der Anforderung gewachsen, meinte Reimon. Er sei seit 14 Jahren aktiv politisch tätig und habe die Landtagsarbeit jahrelang aus der Nähe miterlebt. Endgültig fixiert wird die grüne Liste bei der Landesversammlung, die am 30. Jänner in Mattersburg stattfindet.

SPÖ ortet bei Grünen "Personalkrise"

Eine "tiefe Personal- und Orientierungskrise" ortet SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. "Die Grünen laufen damit Gefahr, weiter an Bedeutung zu verlieren und nicht mehr im nächsten Landtag vertreten zu sein. Damit steigt auch das Risiko eines schwarz-blauen Experimentes nach der Landtagswahl", sagte Hergovich. (APA, 13.01.2010)