Wien - Das Bauherren-Beratungsunternehmen bene Consulting, bisher zu 49,5 Prozent Tochterunternehmen der Bene AG, trennt sich durch ein Management-Buy-Out (MBO) per 1. Februar 2010 vom börsenotierten Bürohersteller und tritt künftig unter dem neuen Namen M.O.O.CON auf. Das Management-Team der bene Consulting unter der Leitung von Karl Friedl übernimmt dabei alle von der Bene AG gehaltenen Anteile. Das teilten Bene-Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Bene und M.O.O.CON-Geschäftsführer Friedl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Die Anteile seien zum Buchwert verkauft worden, hieß es heute, weitere Details wurden nicht genannt.

Der Grund für das Management Buy-out liege in einer oft von Kunden und Mitbewerbern kritisierten gewissen Kooperation zwischen Bene AG und bene Consulting bei der Vergabe von Aufträgen, wenngleich das Beratungsunternehmen schon seit seiner Gründung vor 20 Jahren eine neutrale Haltung gegenüber bene Büromöbel hatte und dieses nie bevorzugt habe, wurde betont. So seien bisher weniger als 50 Prozent der erhaltenen Aufträge vom Beratungsunternehmen an die bene AG gegangen.

"Mit diesen neuen Fakten" will M.O.O.CON in den nächsten Jahren stark expandieren. Ziel sei es, in fünf Jahren das Deutschland-Geschäft, das derzeit ein Drittel zum aktuellen Umsatz von 5 Mio. Euro beträgt, zu verdoppeln. Auch im Facility Management strebt Friedl eine Verdopplung des Umsatzes an. Die Zahl der Mitarbeiter soll sich in diesem Zeitraum von derzeit 50 auf 80 erhöhen. In Deutschland sei geplant, in fünf Regionen eine eigene Niederlassung zu gründen. Eine neue internationale Gruppe innerhalb des Beratungsunternehmens werde sich um die Expansion in Mittel- und Osteuropa kümmern, so Friedl.

Die anhaltend schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der verstärkte Preiswettbewerb bei Großprojekten auf einzelnen Absatzmärkten in den ersten neun Monaten 2009/10 führten zu einem deutlichen Rückgang der Ertragskennzahlen der Bene-Gruppe. Wie das Unternehmen Mitte Dezember mitteilte, verschlechterte sich das operative Ergebnis (EBIT) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,6 Mio. Euro auf minus 8,8 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) brach um 21,3 Mio. Euro ein drehte damit auf minus 10,9 Mio. Euro. Der Umsatz sank um 29,9 Prozent auf 135 Mio. Euro. (APA)