Noch einmal taktisch geplänkelt wurde vor der Hauptversammlung der Bundesliga am Donnerstag, in deren Rahmen über den die nächsten drei bis fünf Saisonen gültigen Fernsehvertrag entschieden wird. ORF und Puls 4, so wurde lanciert, wollen sich nicht um sogenannte Free-TV-Rechte bemühen, sollte der von der Mehrheit der Klubs favorisierte Deal mit dem Pay-TV-Sender Sky abgesegnet werden. Der sieht vor, dass Sky nur zwölf statt bisher 36 Spiele nicht exklusiv für sich beanspruchen will. Sky bietet neun Millionen Euro pro Saison.

ATV gedenkt, den Ausgang des Liga-internen Ringens um die Rechtevergabe abzuwarten. Und Servus TV (Red Bull) lehnt Spekulationen zu einem schwebenden Verfahren überhaupt ab.

Rapid hat angekündigt, gegen die Vergabe an Sky klagen zu wollen, seine Heimspiele eventuell selbst zu vermarkten. Der ORF will den Pay-TV-Vertrag "prüfen". Zur Not könne man sich ja auf die seit 2006 gerichtlich zugestandene Kurzberichterstattung (Informationspflicht!) von 90 Sekunden pro Spiel zurückziehen. (red, DER STANDARD; Printausgabe 14.1.2010)