Bild nicht mehr verfügbar.

Was Mitarbeiter ihren Vorgesetzten zu sagen haben, wird oft überhört.

Foto: APA/Steffen Kugler

London - Wer gegenüber seinem Chef von Zeit zu Zeit ordentlich Dampf ablässt, tut nicht nur etwas Gutes für seine Gesundheit, sondern auch für das Unternehmen. Wie eine im südenglischen Brighton vorgestellte Studie britischer Wissenschafter ergab, baut es Stress ab und verhindert Folgekrankheiten, wenn Angestellte ihren Vorgesetzten öfter mal die Meinung sagen. Zudem könnten Manager von dem Feedback profitieren und ihre Unternehmensführung verbessern, hieß es in der Studie der Britischen Psychologischen Gesellschaft.

Kritik zu äußern tut gut

Für die Studie untersuchten die Wissenschafter 150 Manager. Eine Gruppe bekam von rund 500 Angestellten regelmäßiges Feedback und Aussagen zu ihren Führungsqualitäten, die andere nicht. Chefs, die mit ihrer Arbeit konfrontiert worden seien, hätten mehr dafür getan, diese zu verbessern, resümierten die Wissenschafter. Zudem habe es auch den Angestellten gutgetan, ihre Kritik zu äußern. "Die Folgen von Stress sind überall sichtbar", sagte die Wissenschafterin Emma Donaldson-Feilder in Brighton. Diese äußerten sich sowohl in psychologischen Symptomen wie Depressionen oder Ängsten als auch in körperlichen wie hohem Blutdruck. Wegen Stress blieben Angestellte auch häufig der Arbeit fern, was wiederum Druck auf die Übriggebliebenen ausübe.

Donaldson-Feilder und ihre Kollegen regten daher regelmäßige Feedbackrunden für Manager an. Derzeit arbeiten sie etwa an Evaluierungsbögen, mit denen Angestellte ihre Chefs bewerten können sowie an Lernhilfen für Manager. Das Material soll in Kürze im Internet zur Verfügung gestellt werden. (APA)