Berlin - Die schiitischen Rebellen im Norden Jemens haben jegliche Verantwortung für die fünf seit Juni verschleppten deutschen Geiseln weit von sich gewiesen. "Die Regierung trägt die volle Verantwortung", erklärten die saiditischen Rebellen am Sonntag im Internet. Wenn von einigen Medien verbreitet werde, dass eine Teilgruppe der schiitischen Rebellen in dieser Angelegenheit Verhandlungen führe, so sei dies falsch, hieß es in der Erklärung weiter.

"Spiegel online" hatte am Mittwoch berichtete, die Entführer der verschleppten Familie aus Sachsen forderten zwei Millionen Dollar (rund 1,38 Millionen Euro) Lösegeld. Außerdem verlangten die Kidnapper Straffreiheit, freies Geleit und die Zusicherung, nicht an Saudi-Arabien übergeben zu werden, berichtete das Nachrichtenportal.

Drei Entführungsopfer ermordet

Der jemenitische Außenminister Abu Bakr al-Kurbi erklärte seinerseits am Dienstag, die Geiseln befänden sich in Saada, der Hochburg der schiitischen Rebellen im Norden des Landes. Am Montag hatte der deutsche Außenminister Guido Westerwelle (FDP) überraschend den Jemen besucht und mit Präsident Ali Abdallah Saleh über das Schicksal der Geiseln gesprochen. Die Familie aus Sachsen war Mitte Juni gemeinsam mit einem britischen Ingenieur, zwei deutschen Pflegehelferinnen und einer südkoreanischen Lehrerin im Norden des Landes verschleppt worden. Die beiden Helferinnen und die Südkoreanerin wurden wenige Tage darauf in der Provinz Saada tot gefunden. (APA)