Eisenstadt - In Pinkafeld (Bezirk Oberwart) im Südburgenland soll eine 19-Jährige in der vergangenen Woche ihr neugeborenes Baby getötet haben. Die junge Frau dürfte das Kind in ihrer Wohnung in der Toilette zur Welt gebracht haben. Das Baby hatte nach der Geburt noch gelebt, bestätigte die Polizei einen Bericht der Wochenzeitung "bvz".

Die Großmutter fand das tote Kind Donnerstag früh in einem Plastiksack in der Toilette. Die Frau brachte ihre Tochter und den Leichnam zu einem Arzt und anschließend ins Krankenhaus. Die 19-Jährige lebt in Pinkafeld mit ihrer dreijährigen Tochter in einer Wohnung. Die junge Mutter sagte aus, sie habe die Schwangerschaft nicht bemerkt und könne sich an die Geburt nicht erinnern. Auch im familiären Umfeld sei nicht aufgefallen, dass die 19-Jährige ein Kind erwartete. 

Ermittelt wird wegen Tötung eines Kindes bei der Geburt (Paragraf 79, StGB). Das Kind war laut Obduktion nach der Geburt noch etwa fünf bis zehn Minuten am Leben und starb an Sauerstoffmangel. Ob es aktiv getötet wurde oder der Tod infolge einer Unterlassung eingetreten ist, sei noch nicht geklärt.

Laut ORF Burgenland wurde die 19-Jährige in die Sigmund-Freud-Klinik nach Graz eingewiesen. Mittlerweile habe sie die Klinik wieder verlassen.

Im Jänner 2007 stand in Eisenstadt eine 18-jährige Südburgenländerin wegen Kindstötung vor Gericht. Sie wurde damals zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Das Strafgesetzbuch sieht beim Paragraf 79 einen Strafrahmen von einem bis zu fünf Jahren vor. (APA)