Wien - Jetzt, wo das Christkind wieder weg ist, ist ja auch der entsprechende Baum überflüssig. Bis 16. Jänner kann man in Wien den letzten Rest vom Fest noch an den Sammelstellen abgeben - um sie kurz darauf quasi wieder im Haus zu haben.

Denn die gut 670 Tonnen Tannen und Fichten werden nicht einfach der Verrottung überlassen, sondern verbrannt. Im Biomassekraftwerk Simmering. Und sorgen dort für Strom in den Wiener Haushalten.
„Rein rechnerisch wird durch die Verbrennung der Strom für über 100.000 Haushalte für einen Tag erzeugt", rechnet Ilona Matusch, Pressesprecherin bei der Wien Energie, vor.

Anders ausgedrückt: Fast jede 8. Wohnung in der Bundeshauptstadt bekommt Christbaumstrom. Zwischen 175 und 200 Müllwägen werden benötigt, um das weihnachtliche Grün zu den Brennöfen zu liefern. Verbrannt werden können dort allerdings nur rund 21 Tonnen pro Stunde. Daher dauert die Verfeuerung etwas über einen Tag, der reale Anteil an der Stromgewinnung ist mit unter einem halben Prozent bescheiden.

Der Vorteil für Wien Energie: Laut Matusch muss für die Christbäume nichts gezahlt werden, anders im Vergleich zum „normalen" Holz, das während des Jahres zu Strom wird. (Michael Möseneder, DER STANDARD Printausgabe 14.1.2009)