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Die Situation in der heimischen Zulieferindustrie bleibt auch heuer gedämpft.

Foto: AP/Michael Probst

Wien - Der österreichischen Autozulieferindustrie ist es 2009 wesentlich schlimmer ergangen als dem Autohandel und den Reparaturwerkstätten. Nach Einschätzung des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) hat der Produktionszweig, der bis zum Ausbruch der Krise 175.000 Leute beschäftigte, im vergangenen Jahr an die 30 Prozent seines bisherigen Umsatzes verloren. Auch Arbeitsplätze sind verschwunden, wenn auch nicht in gleichem Umfang wie die Erlöse, sagte IWI-Geschäftsführer Herwig Schneider in einem APA-Gespräch. Die Kurzarbeit, mit der bisher Schlimmeres verhindert wurde, werde in einer länger andauernden Krise nicht ausreichen.

Die wirtschaftlichen Probleme treffen eine vergleichsweise junge, bisher erfolgsverwöhnte Branche: In den vorangegangenen 15 Jahren sind die Zulieferbetriebe jährlich um durchschnittlich zehn 10 Prozent gewachsen.

Für heuer und 2011 rechnet Schneider mit einer weiterhin gedämpften Situation und zunehmenden Insolvenzen. An Extremszenarien wie an eine große Pleitewelle oder ein Zerreißen der Zulieferkette glaubt er aber nicht: "Die Zulieferindustrie erfüllt mittlerweile auch ohne große Dynamik eine volkswirtschaftlich schwer ersetzbare Funktion", sagt er, und: "Mittelfristig wird es wieder Wachstum geben". Gesunde Betriebe hätten in der Krise sogar die Chance zu akquirieren und zu wachsen. (APA)