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Die Rettung von AIG durch den Staat soll geprüft werden.

Foto: AP/Mark Lennihan

New York /Wien - Timothy Geithner, US-Finanzminister, muss im Zuge des Skandals rund um den Versicherungskonzern American International Group (AIG) E-Mail- und Telefon-Protokolle offenlegen. Zudem soll Geithner Ende des Monats im Ausschuss für Bankenaufsicht des Repräsentantenhauses aussagen. Die Abgeordneten verlangen die Einsicht in die Dokumente bis 19. Jänner und wollen damit die Rolle Geithners (damals noch als Chef der New Yorker Notenbank Fed) in der AIG-Rettung beleuchten. Der Versicherer wurde insgesamt mit mehr als 180 Milliarden Dollar gerettet. Der Vorwurf: Die Fed soll US-Banken bei der AIG-Übernahme "durch die Hintertür" gefördert haben, indem der verstaatlichte Versicherer mehr als 60 Milliarden für faule Wertpapiere an die Banken zahlte.

Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass Mitarbeiter der New Yorker Fed wiederholt versucht hatten, die Details der generösen Zahlungen von AIG zu vertuschen. Edolphus Town, demokratischer Vorsitzender des Ausschusses für Bankenaufsicht, will in Erfahrung bringen, inwieweit Geithner von der Geheimhaltung der Zahlungen wusste und "warum und wie Steuergeld genutzt wurde, um dieselben Leute zu retten, die für die Finanzkrise verantwortlich waren" .

Die größten Profiteure waren die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley, das deutsche Institut Deutsche Bank und Frankreichs zweitgrößte Bank Société Générale. (sulu)