Der Ego-Shooter Modern Warfare 2 zählt zu erfolgreichsten Spielen aller Zeiten.

Screenshot: Hersteller

Die Videospielbranche ist im vergangenen Jahr zwar unter Druck geraten, neue Rekorde schreibt sie dennoch. Wie der Publisher Activision Blizzard mitteilt, hat sein jüngster Verkaufsschlager Call of Duty: Modern Warfare 2 (MW2) die Marke von einer Milliare Dollar Umsatz weltweit geknackt.

Eine eigene Liga

Damit spielt das Game in einer Liga mit, der nur wenige Medientitel angehören. Zuletzt schaffte es etwa James Camerons Blockbuster Avatar in Rekordzeit, über eine Milliarde Dollar einzuspielen. Allerdings dürften derart aufwändige Computerspiele Experten zufolge künftig eher rar werden. So zählt MW2 auch zu den teuersten Games aller Zeiten. Im Vorjahr beschwerte sich die Spielbranche angesichts der Wirtschaftskrise über einbrechende Verkaufserlöse. Zuletzt hat etwa der Hersteller Electronic Arts zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen die Ergebnisprognose gesenkt.

Das Hoch kam vor der Krise

Allerdings steht das Krisenjahr 2009 für die Publisher in direktem Verhältnis zu ihrem bisherigen Rekordjahr 2008. Wie die Marktforscher von M2 Research aufzeigen, sind neben den Verkaufserfolgen jedoch auch die Entwicklungskosten für Games explodiert. Hohe Entwicklungskosten Die Entwicklung durchschnittlicher Titel macht laut M2 Research mittlerweile zwischen 18 und 28 Mio. Dollar aus. Aufwändigere Spiele würden über 40 Mio. Dollar kosten. MW2 soll es sogar auf rund 50 Mio. Dollar gebracht haben. Seit dem letzten Generationenwechsel bei Computerspielen hätten sich die Entwicklungskosten für die Publisher verdoppelt bis verdreifacht. Der Verkaufspreis würde im Vergleich tendenziell sinken.

550 Millionen Dollar in fünf Tagen

Aufwändig produzierte Titel könnten daher in Zukunft besonders zu ihrem Start seltener werden. Vielmehr sei ein periodischer Ausbau mit zusätzlichen Inhalten und Erweiterungen denkbar. Allein in den ersten fünf Tagen wurden Activision zufolge durch den MW2-Verkauf rund 550 Mio. Dollar erzielt. Seit November steht das Spiel in den Läden. In der Gamesbranche haben zuletzt Titel wie Guitar Hero III oder World of Warcraft die Milliardengrenze erreicht. Aus der Filmindustrie schafften dies bisher nur wenige Werke wie Titanic, Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs oder Fluch der Karibik 2. Allerdings hinkt der Vergleich zwischen Spielen und Filmen, da Computergames im Handel üblicherweise drei- bis viermal mehr Kosten als Kinotickets.(pte)