Bar Refaeli, Model und Armeegegnerin.

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Die israelische Armee (Israel Defense Forces, kurz IDF) hat jüngst ein ganz besonderes Ziel ins Visier genommen: Bar Refaeli, 24, ihres Zeichens israelisches Fotomodell und Ex-Freundin des US-amerikanischen Schauspielers Leonardo di Caprio. Grund des Manövers: das Model erklärte vor drei Jahren in aller Öffentlichkeit, dass sie auf den für Israelis obligatorischen Wehrdienst keine Lust hat. Refaeli soll aus diesem Zweck einen Freund ihrer Familie geheiratet haben. Verheiratete Frauen werden ebenso wie streng-orthodoxe Juden nicht zum Dienst herangezogen.

In einem Interview mit der auflagenstarken Tageszeitung Yediot Ahronot sagte Refaeli, sie bedauere es nicht, nicht zur Armee gegangen zu sein. "Warum sollte es gut sein, für sein Land zu sterben. Ist es nicht besser in New York zu leben?" Später klagte sie das Blatt, weil es ihre Aussagen nicht korrekt wiedergegeben habe.

Grund genug für Avi Zamir, Personalchef der IDF, schwere Geschütze gegen das zarte Model aufzufahren. Er könne zwar rechtlich nichts gegen den Entschluss Refaelis unternehmen. "Aber am Ende des Tages ist sie diejenige die noch in den Spiegel schauen muss. Wir sind eine Gesellschaft die eine Armee hat und Bar Refaeli muss nicht für (die Bekleidungsfirma, Anm.) Fox Werbung machen. Wenn sie das doch tut sollte man diese Kleidung nicht mehr kaufen."

Nach dem Boykottaufruf der Armee springt Refaelis Mutter für das Model in die Bresche. "Diese Bemerkungen sind lächerlich und beschämend", lässt Tzipi Levin über die israelische Webplattform Walla ausrichten. "Anstatt Bar anzugreifen sollten sie besser vor ihrer eigenen Türe kehren und überprüfen, wen sie aller nicht zum Dienst heranziehen. Bar wird weiter Erfolg haben und die Armee wird weiterhin nur reden und uns belästigen. Wir gehören zu den Erfolgreichen, die handeln und gewinnen, und sie werden weiter nur reden." (flon/derStandard.at, 14.1.2010)