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Klaus Kröll hoch über Wengen.

Foto: EPA/PETER SCHNEIDER

Wengen - Bei diffusem Licht haben die Abfahrer in Wengen ihre Karten noch nicht aufgedeckt. Wer aller im Abschlusstraining für die Lauberhornabfahrt geblufft hat, wird man spätestens beim Rennen am Samstag (12.30) sehen. Die schnellste Zeit ins Ziel gebracht hat Donnerstag der Slowene Andrej Jerman mit 2:33,42 Minuten vor dem Steirer Klaus Kröll (0,09 Sekunden zurück), dem Südtiroler Peter Fill (0,63) und dem Tiroler Mario Scheiber (0,72).

Nach einem dem Anschein nach glimpflich verlaufenen Sturz des Schweizers Ambrosi Hoffmann sind die hinter ihm gestarteten Aksel Lund Svindal (Norwegen) und Carlo Janka (Schweiz) abgewunken worden, kamen aber ans Ende des Klassements, weil sie die Trainingsfahrt fortsetzten. In einem durch und am schnellsten der Österreicher unterwegs waren Kröll und Mario Scheiber. "Wenn ich das im Rennen auch schaffe, dann wäre das nicht zu schlecht", sagte Scheiber, der zuletzt als Zweiter in Bormio wegen zu hoher Standhöhe im Schuh disqualifiziert worden ist.

Kröll kommt in Schwung

Fahrt aufgenommen hat auch Kröll. "Ich habe schon im ersten Training gesehen, dass es geht. Ich habe null Stress unterm Fahren, dass war in den letzten Rennen nicht der Fall, da hatte ich immer so eine Hektik zwischen den Toren und habe mich nicht aufs Fahren selbst und aufs Tempo konzentrieren können. Es passt einmal ganz gut jetzt." Er erwartet, dass sich die Piste noch mehr verändern wird, dass noch um einiges mehr Schläge dazukommen werden. "Und der Hundschopf geht ziemlich weit heuer, da werden sie noch was tun müssen, sonst landen ein paar im Flachen."

Als 19. bereits 2,27 Sekunden Rückstand hatte Michael Walchhofer, der deshalb von einer verpatzten Generalprobe sprach. "Das war nicht sehr vielversprechend. Trotzdem rechne ich mir etwas für Samstag aus. Was das Material betrifft, weiß ich ja, dass ich einen Ski habe, der funktioniert", sagte er. In Lake Louise, Beaver Creek, Gröden und Bormio hatte Walchhofer jeweils eine Trainingsbestzeit aufgestellt, in Wengen gelang ihm dies nicht. Vielleicht ein gutes Vorzeichen, denn "dafür habe ich noch nie gewonnen", merkte Walchhofer an.

Wie Walchhofer von den Topfavoriten im Abschlusstraining nicht ganz vorne zu finden waren Didier Cuche (1,28), Didier Defago (1,65) sowie der US-Amerikaner Bode Miller (1,72).

Super-Kombination am Freitag

Mit der Super-Kombination werden am Freitag die 80. Lauberhornrennen eröffnet (Abfahrt 10.30 Uhr, Slalom 13.30). Die Liste der Favoriten ist lang, aus österreichischer Sicht dürfen sich Benjamin Raich und Romed Baumann Spitzenplätze ausrechnen. Das Duo hat mit den Rängen 7 und 1 bzw. 5 und 3 in den bisherigen zwei Saison-Kombis auch die Olympia-Startplätze bereits fix. Am Start in beiden Teilbewerben will am Freitag auch Michael Walchhofer sein.

Raich hat am Donnerstag im Abschlusstraining für die Abfahrt zwar einen Rückstand von 6,29 Sekunden auf den Tagesschnellsten aufgerissen, allerdings wird der Speed-Teilbewerb der Kombi auf verkürzter Strecke gefahren. "Der Rückstand ist schon recht groß, aber es täuscht vielleicht ein bisserl, weil ich oben schon sehr viel verloren habe, wo ich locker gefahren bin", sagte der Pitztaler, der "gewisse Passagen nicht so schlecht" gefahren ist. "Wenn ich das morgen noch ein bisserl verbessern kann, dann könnte es nicht so schlecht passen." (APA)

Ergebnisse vom 2. Abfahrtstraining am Donnerstag für die 80. Lauberhornrennen in Wengen:

1. Andrej Jerman (SLO) 2:33,42 Min. - 2. Klaus Kröll (AUT) 0,09 Sekunden zurück - 3. Peter Fill (ITA) 0,63 - 4. Mario Scheiber (AUT) 0,72 - 5. Werner Heel (ITA) 0,75 - 6. Hans Olsson (SWE) 0,90 - 7. Marco Büchel (LIE) 1,01 - 8. Didier Cuche (SUI) 1,28 - 9. Steven Nyman (USA) 1,37 - 10. Adrien Theaux (FRA) 1,50 - 11. Didier Defago (SUI) 1,65. Weiter: 13. Bode Miller (USA) 1,72 - 19. Michael Walchhofer (AUT) 2,27 - 20. Romed Baumann (AUT) 2,38 - 25. Hans Grugger (AUT) 3,07 - 33. Georg Streitberger (AUT) 3,78 - 34. Joachim Puchner (AUT) 3,82 - 40. Florian Scheiber (AUT) 5,10 - 41. Christoph Gruber (AUT) 5,40 - 48. Benjamin Raich (AUT) 6,29