Die Privatfernsehsender haben das Krisenjahr 2009 zumindest beim Bruttowerbevolumen mit einem Plus abschließen können: Dieses betrug bei ATV, Puls 4, RTL und Co. insgesamt 331,2 Millionen Euro, wie aus den Zahlen von "Focus Media Research" hervorgeht. Das entspricht einem Plus von 9,4 Prozent.

Minus für ORF

Der ORF hat dagegen ein Minus von 8,1 Prozent verzeichnet. Das Bruttowerbevolumen sank 2009 von 320,2 Millionen auf 294,1 Millionen Euro. Über die lukrierten Einnahmen sagt der Bruttowerbewert allerdings nur bedingt etwas aus, da allfällige Gegengeschäfte und Rabatte nicht berücksichtigt werden.

Private vor Öffentlich-Rechtlichen

Privatfernsehen lag in der Gunst der Werbetreibenden im Vorjahr vor den öffentlich-rechtlichen Sendern: Die beiden ORF-Sender verbuchten in Summe 294,1 Millionen Euro, während die heimischen Privaten sowie die deutschen Werbefenster 331,1 Millionen Euro umsetzten. Sowohl ORF 1 als auch ORF 2 haben im Vorjahr unterm Strich brutto Einbußen verzeichnen müssen. Bei den Privaten ist die Entwicklung genau umgekehrt: Hier haben alle Sender zulegen können.

Der RTL-Vermarkter IP-Österreich, der auch RTL2, Super RTL, Vox und Austria 9 vertritt, verzeichnete etwa ein Plus von 11,4 Prozent. Die Bruttowerbesumme stieg 2009 von 115,1 Millionen auf 128,2 Millionen Euro. Für IP-Geschäftsführer Gerhard Riedler ist das "ein klares Zeichen dafür, dass die Werbewirtschaft den Wert der Privatsender erkannt hat und entsprechend honoriert", wie er in einer Aussendung feststellte.

Auch die Sender ProSieben, Sat.1, Kabel1 und Puls 4, zusammengefasst in der SevenOneMedia, haben einen etwa gleich großen Zuwachs in Höhe von 11,5 Prozent verzeichnet. In absoluten Zahlen betrug der Bruttowerbewert der Sendergruppe 2009 in Österreich 138,9 Mio. Euro, 2008 waren es 124,6 Mio. gewesen. ATV lukrierte in der Werbung im Vorjahr brutto 41,4 Mio. Euro, was einem Plus von zwei Prozent entspricht. (APA)