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Bundesliga-Vorstand Georg Pangl und Bundesliga-Präsident Hans Rinner.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Rapids Präsident Rudolf Edlinger betonte, kein Sieger zu sein, aber gelächelt hat er am Donnerstag knapp vor 16 Uhr schon. Die außerordentliche Hauptversammlung der Bundesliga in einem Wiener Ringstraßenhotel ist eindeutig nach seinem Wunsch verlaufen. Denn die TV-Rechte werden neu ausgeschrieben, das von der Liga ausgehandelte Paket mit dem Pay-TV-Sender Sky gilt somit nicht.

Sky wollte pro Jahr neun Millionen Euro zahlen und zwölf Partien dem sogenannten frei empfangbaren Fernsehen (zum Beispiel ORF) gönnen. Natürlich nicht exklusiv. Rapid war dagegen, drohte mit Eigenvermarktung, befürchtete einen Verlust von Sponsoren, brachte die soziale Komponente ins Spiel, der Kick müsse quasi gratis zu sehen sein. Für die armen Leute. Edlinger konnte seine 19 Kollegen aus tipp3- und Adeg Erste Liga mehr oder weniger überzeugen. "Es geht um die Einigkeit. Das ist eine gute Lösung. Ich bin in keinen Krieg gezogen. Sinn einer Diskussion ist, dass Bewegung stattfindet."

Und die Präsidenten haben sich bewegt, der Fußball rollt bekanntlich. Der neue Bundesliga-Boss, der für Sturm Graz zuständige Hans Rinner, lächelte nicht wirklich, wollte aber das Wort "Niederlage" nicht in den Mund nehmen. "Positiv ist, dass es keine Spaltung gibt." Man habe, so Rinner, schlussendlich befunden, "dass die Zahl der Live-Spiele im freien Sendern zu niedrig ist. Man will mehr Präsenz, ein Spiel pro Runde." Als Kniefall vor dem ORF wollte er das Ergebnis nicht deuten. "Aber natürlich wäre es schön, gäbe es in Österreich ein breiteres Spektrum."

Gut, aber nicht gut genug

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl sagte, dass das mit Sky ausgehandelte Paket nicht schlecht, sondern gut gewesen sei. "Aber nicht gut genug."

Und so geht es weiter: Die Ausschreibung folgt sofort, exakt bis 12. Februar müssen alle möglichen Angebote eingetrudelt sein. Danach werden sich die Präsidenten neuerlich außerordentlich versammeln. Sky wird natürlich weit weniger bieten. Rinner: "Dieses Risiko wollte man offensichtlich eingehen."

Es gibt Gerüchte, dass Dietrich Mateschitz und sein Servus-TV ein gutes Angebot legen könnten. Nicht nur für seinen Klub Red Bull Salzburg, sondern für die ganze Liga. Dann wäre das Land redbullisiert. Bisher hat die Liga 14 Millionen Euro pro Saison verdient (acht kamen von Sky, sechs vom ORF). Rinner: "Hoffentlich können wir diese Summe halten." Mateschitz werden übrigens gute Verbindungen zum ORF nachgesagt. Rudolf Edlinger hat jedenfalls gelächelt.

Das von der Bundesliga ausgehandelte Paket mit Sky gilt nicht. Um die Fußball-TV-Rechte darf weiter gerangelt und geboten werden. Das eröffnet dem ORF,aber auch Servus-TVneue Möglichkeiten. (Christian Hackl, DER STANDARD Printausgabe 15.0ß1.2010)