US-Präsident Barack Obama hat zwei seiner Vorgänger, Bill Clinton und George W. Bush, gebeten, sich um die Organisation der Hilfe für Haiti zu kümmern. Die USA haben dafür eine große Menge an Material, Menschen und Mitteln bereitgestellt. Obama sagte am Donnerstag in Washington, dass die US-Regierung 100 Millionen Dollar an Finanzhilfen freigebe. Zudem wurden die 82. Luftlandedivision der US-Armee mit 3500 Soldaten sowie 2200 Marines in Richtung Port-au-Prince in Marsch gesetzt, Pioniertruppen der Amerikaner hatten zuvor den Flughafen der Hauptstadt teilweise wieder freigeräumt.

Neben einem Flugzeugträgerverband war auch ein US-Lazarettschiff in die Region unterwegs. Clinton, der auch UN-Beauftragter für Haiti ist, wollte wie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon ebenfalls so schnell wie möglich nach Haiti reisen.

Zapatero: EU in der Pflicht

EU-Ratsvorsitzender José Luis Rodríguez Zapatero forderte bei seinem Besuch in Wien die Regierungen und Bürger der EU-Staaten zur raschen und umfangreichen Hilfe für die Opfer der Erdbebenkatastrophe auf. Es sei derzeit die vorrangige Verpflichtung der Union, Mittel bereitzustellen, um diesem ohnehin seit langem unter Gewalt und Elend leidenden Land zu helfen.

Spanien selbst habe am Donnerstag vier Flugzeuge mit Hilfskräften und -gütern losgeschickt. Die EU selbst stellte drei Millionen Euro Soforthilfe bereit, die deutsche Bundesregierung sicherte 1,5 Millionen Euro zu. Österreich stellte Materialien und finanzielle Soforthilfen von insgesamt 700.000 Euro zur Verfügung. Großbritannien machte mehr als sechs Millionen Pfund frei. Das Geld soll verschiedenen Hilfsorganisationen zukommen. Auch Queen Elizabeth II spendete Geld aus ihrem Privatvermögen, über die Höhe schwieg der Buckingham Palace. (red, DER STANDARD - Printausgabe, 15. Jänner 2010)