Die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga ab der Saison 2010/11 werden neu ausgeschrieben. Dies wurde am Donnerstag nach der außerordentlichen Liga-Hauptversammlung bekanntgegeben. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Club-Präsidenten der beiden höchsten Spielklassen für einen Vertrag mit dem Pay-TV-Sender Sky stimmen.

Free-TV

Dieser hätte im Jahr kolportierte 8,5 Millionen Euro gebracht, aber nur zwölf Live-Spiele im Free-TV vorgesehen. Dagegen wehrte sich vor allem Rapid, und tat das schließlich erfolgreich. "Es geht hier aber nicht um Sieg oder Niederlage. Ich halte das für eine gute Lösung", sagte der Hütteldorfer Clubchef Rudolf Edlinger, nach dessen Angaben die angedrohte Eigenvermarktung des Rekordmeisters nun vom Tisch ist. Rapid hatte im Vorfeld mit einer Klage wegen der fehlenden Ausschreibung der Pay-TV-Rechte und sogar mit der Eigenvermarktung gedroht.

Ab Freitag bis 12. Februar werden nun Bewerbungen für Pay- und Free-TV-Rechte entgegengenommen. Dabei schien sich die überwiegende Mehrheit der Vereinsbosse schon vor einigen Tagen auf den Sky-Vertrag geeinigt zu haben, ehe es doch noch zu einem Meinungsumschwung kam. Edlinger betonte, dass es bei seinem Vorgehen gegen den Kontrakt mit Sky lediglich um Reichweite für die Sponsoren und um den Zugang des "kleinen Mannes" zum Bundesliga-Fußball, nicht aber um persönliche Animositäten geegnüber Bundesliga-Präsident und Sturm-Graz-Chef Rinner gegangen sei.

"Eine möglichst hohe TV-Präsenz"

Ziel der neuen Ausschreibung der Rechte sei es nun, "eine möglichst hohe TV-Präsenz" zu gewährleisten, so Rinner. Die Ausschreibung sei auch völlig offen angelegt. Präferenzen über die Sendeanstalten wollte er nicht äußern. Beim Pay-TV-Sender Sky Österreich reagierte man am Donnerstag nüchtern. "Wir nehmen die Entscheidung der Liga zur Kenntnis", hieß es auf APA-Anfrage. Der ORF freute sich hingegen, dass die Bundesliga "auf den Boden der Rechtsstaatlichkeit und Partnerschaftlichkeit zurückgekehrt ist", so ORF-Kommunikationschef Pius Strobl.(APA)