Wien - Die in Innsbruck stationierte Welcome Air und die Intersky mit Stützpunkt Friedrichshafen wären grundsätzlich daran interessiert, die von der AUAauf die Watchlist gesetzten Verbindungen von Wien nach Graz, Klagenfurt und Linz zu übernehmen.

Wie vom Standard exklusiv berichtet, will die AUAdiese für sie defizitären Routen nur mehr dann fliegen, wenn ihr die Länder den Verlust abdecken. Dazu sind diese freilich nicht bereit.

Welcome-Air-Geschäftsführer Helmut Wurm sagte, wenn es dazu käme (Gespräche gibt es noch keine), dann ginge das nur unter bestimmten Voraussetzungen: Weil Welcome Air als Zubringer für das Streckennetz der AUAagieren würde, müsste es eine Kooperation mit der AUAüber Code-Share-Flüge geben.

Welcome Air hat jüngst Air Alps übernommen und betreibt derzeit acht Dornier-Flieger (31-Sitzer) und drei Ambulanz-Jets. Angeflogen werden Hannover, Göteborg, Stavanger und Kristiansand. In den Sommermonaten fliegt die Welcome Air außerdem direkt von Innsbruck und Graz nach Olbia auf Sardinien und von Innsbruck nach Nizza; in den Wintermonaten nach Antwerpen und Rotterdam.

Effizientere Kostenstruktur

Auch Intersky-Geschäftsführer Claus Bernatzik kann sich die Übernahme von Strecken vorstellen, nicht zuletzt weil die Kostenstruktur von Intersky "ein bisschen effizienter" sei als jene der AUA. Intersky fliege bereits jetzt viermal täglich von Friedrichshafen nach Wien. Eng werde mit Graz zusammengearbeitet. Intersky fliegt von Friedrichshafen nach Graz und von Graz nach Berlin.

Außerdem habe die Airline, die aktuell vier 50-sitzige Dash-Flieger betreibt, auch dasselbe Fluggerät wie die AUA. Allerdings will die AUA gerade diese 50-Sitzer außer Dienst stellen.

Sollte es zu einer öffentlichen Ausschreibung der Strecken kommen (Public Services Obligation), sei zu klären, wer die Förderung zahlt. In der Regel gebe es dafür ein bis zwei Mio. Euro jährlich. Sogenannte PSO-Strecken gebe es bereits von München nach Erfurt oder von Frankfurt nach Hof. Voraussetzung ist die Zustimmung der Europäischen Union. (Claudia Ruff, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 15.1.2010)