Eine von Hackern ausgemachte Sicherheitslücke an mehreren deutschen Flughäfen sorgt für Schlagzeilen. Demnach könnten sich unbefugte Personen über Datendiebstahl per Funk Zugang auf das Flughafengelände verschaffen - dies meldet das ARD-Magazin „Kontraste" vorab am Donnerstag.
Zugangssystem "Legic Prime"
Die beiden Sicherheitsforscher Karsten Nohl und Henryk Plötz hatten über das Sicherheitsleck bereits auf dem 26. Chaos Communication Congress (26C3) in Berlin berichtet. Der Vortrag steht im Netz zum Download bereit. Die Experten vom Chaos Computer Club (CCC) in Berlin knackten mit relativ simplen Mitteln das auf RFID-Funk basierende Zugangssystem "Legic Prime". Dieses wird auf mehreren Flughäfen verwendet. Die Hacker entwickelten ein Gerät, das die Ausweise des Flughafenpersonals bei der Funkübertragung abliest und die Daten speichert. Damit lassen sich Sicherheitstüren öffnen. "Wir waren schlicht schockiert, überhaupt keine Hürden zu finden, die wir hätten überwinden müssen", so Nohl.
Rollfeld
Auf dem Flughafen Hamburg könnten Hacker ohne Kontrollen sogar auf das Rollfeld vordringen. Der Flughafen räumte auf Anfrage von "Kontraste" ein, sich der Probleme mit dem Sicherheitssystem "bewusst" zu sein. Auch der Hersteller Legic bestätigte, dass es ein Sicherheitsproblem gibt. Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums sagte dem ARD-Magazin: „Wir haben gegenüber den Flughafenbetreibern eine Überprüfung der Sicherheitskontrollen angeregt."
Am Flughafen Wien wird "Legic Prime" nicht eingesetzt, so Pressesprecher Peter Kleemann am Freitag zum WebStandard. (red)