Salzburg - Bei der Standortsuche nach einem zusätzlichen Asyl-Erstaufnahmezentrum zeigt sich Innenministerin Fekter gesprächsbereit über den Vorschlag der Diakonie, kleinere Zentren in allen Bundesländern zu errichten. Für sie persönlich sei es sekundär, ob ein großes oder mehrere kleinere Zentren zusätzlich errichtet werden, so die Ministerin. Freilich müssten Für und Wider aufgelistet und abgewogen werden.
Dafür spreche etwa eine bessere regionale Verteilung der Asylbewerber, allerdings werde in diesem Fall die Bundesasylbehörde doch zersplittert, gab sie gleich wieder zu bedenken. Am kommenden Montag werde sie jedenfalls die Briefe an die Landeshauptleute unterschreiben, in denen sie um Standort-Vorschläge für das dritte Zentrum ersucht. Ihre Hoffnung halte sich aber in Grenzen, dass ein geeigneter Standort genannt werde, so Fekter. Auch im Kompetenzbereich des Innenministeriums selbst lässt sie nach geeigneten Gebäuden mit mindestens 1.000 Quadratmetern Fläche suchen.
Nach Tirol mahnte die Ministerin auch das Bundesland Salzburg ab, was die Erfüllung der Asyl-Quoten betrifft. Salzburg beherberge derzeit statt der erforderlichen 1.394 Asylwerber nur 1.202, also um 192 zu wenig. Nach der Salzburger Landeshauptfrau Burgstaller sprach sich auch Salzburgs ÖVP-Chef LHStv. Haslauer gegen ein Erstaufnahmezentrum in seinem Bundesland aus. Im Koalitionseinkommen der Bundesregierung sei festgeschrieben, dass ein solches im Süden errichtet werden solle, und Salzburg liege nicht im Süden. Auch der Idee mit kleinen Zentren in allen Bundesländern kann er nichts abgewinnen. (APA)