Hamburg - An dem Modellbahn-Hersteller Märklin ist laut einem Zeitungsbericht der US-Konkurrent Lionel interessiert. Die Amerikaner verhandelten seit zwei Monaten mit Insolvenzverwalter Michael Pluta und hätten auch bereits ein unverbindliches Gebot abgegeben, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Freitagausgabe) unter Berufung auf verhandlungsnahe Kreise.

Neben Lionel bieten nach FTD-Informationen für den insolventen deutschen Modellbauer auch Finanzinvestoren, darunter der amerikanische Neckermann-Eigner Sun Capital. Der Verkauf dürfte sich trotz des regen Interesses noch hinziehen, hieß es. Der Insolvenzverwalter signalisiere weiter, keine Eile zu haben. Märklin hat sich zuletzt gut entwickelt und arbeitet operativ mit Gewinn. Pluta verlange mindestens 60 Millionen Euro für das insolvente Unternehmen mit zuletzt 110 Millionen Euro Umsatz.

Lionel ist mit zuletzt 80 Mio. Dollar (55,2 Mio. Euro) Umsatz der führende US-Anbieter von Spielzeugeisenbahnen. Das Traditionsunternehmen gehört mehrheitlich der amerikanischen Guggenheim Partners. Am Märklin-Sitz in Göppingen werde befürchtet, dass die Amerikaner womöglich die Fertigung nach Asien verlagern und somit weitere Stellen streichen könnten. Lionel produziert hauptsächlich in Asien. (Reuters)