Will nicht mehr iranischer Konsul in Norwegen: Mohammed Reza Heydari.

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Mohammed Reza Heydari hat gekündigt. Er will nicht länger iranischer Konsul in Norwegen sein. Die vergangenen sieben Monate seien ein Kampf mit sich selbst gewesen, sagt er in einem Interview mir dem Norwegischen Rundfunk (NRK).

Als er während des Ashura-Festes am 27. Dezember die Bilder der Demonstrationen aus dem Iran sieht, fasst er seinen Entschluss. Er will nicht länger Teil dieses Regimes sein. Die derzeitige Situation in seinem Heimatland mache es ihm unmöglich seinem Job weiterhin nachzugehen.

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Reaktion des Außenministeriums

Das iranische Außenministerium reagiert prompt. Der Diplomat solle seinen Rücktritt im Norwegischen Rundfunk widerrufen und anschließend gemeinsam mit seiner Familie in den Iran zurückkehren - dann würde ihm nichts geschehen. Außerdem solle er sagen, dass der Bericht von NRK über seine Kündigung erlogen sei.

"Habe ein reines Gewissen"

Aber Heydari weigert sich. "Ich weiß, dass mein Weg der richtige ist. Und ich habe ein reines Gewissen", sagte er im NRK-Interview.

Der Dissident, der mit seiner Familie in Oslo lebt, hofft, dass weitere iranische Diplomaten in anderen Ländern seinem Beispiel folgen. Um sein Leben fürchtet er nicht. Die norwegische Polizei hat ihn nach der Bekanntgabe seines Rücktritts kontaktiert, weil die Beamten   um seine Sicherheit besorgt waren. "Ich habe gesagt, sie sollen machen was sie für notwendig erachten ,und mich nicht weiter eingemischt", erzählt Heydari. Die Polizei wird die Gegend, in der die Familie Haydari wohnt im Auge behalten. Bisher hat der Ex-Diplomat noch nicht um Asyl in Norwegen angesucht. Aber er schließt nicht aus, dies in Zukunft zu tun. (mka, derStandard.at, 15.1.2009)