Wien - Der europäische Autohandel und die Fahrzeugindustrie dürfen sich bei den Steuerzahlern bedanken: Zuwächse bei den Neuzulassungen gab es nur in Ländern, die eine Verschrottungsprämie einführten, während es in Staaten ohne Steuerzuckerl massive Absatzeinbrüche gab. In Lettland gab es 2009 gar ein Minus von 81 Prozent, während die Neuzulassungen in Deutschland einen Zuwachs von 23 Prozent auswiesen. Europaweit gab der Markt im Vorjahr um 1,6 Prozent nach, in den neuen EU-Ländern sogar um 27 Prozent, geht aus aktuellen Zahlen des europäischen Automobilverbandes hervor.

In Österreich gab es demnach ein Plus von 8,8 Prozent, die Tschechen kamen auf plus 12,5 Prozent, die Slowaken auf plus 6,7 Prozent. Beide Nachbarländer sind in den vergangenen Jahren zu wichtigen Fertigungsstätten für die internationale Autoindustrie geworden. In Slowenien hingegen wurde ohne Verschrottungsprämie ein Minus von 18,7 Prozent eingefahren. In Italien gab es mit staatlicher Subvention gerade mal eine Stagnation (minus 0,2 Prozent). Die Franzosen wiederum fuhren mittels Prämie einen Anstieg bei den Neuzulassungen von 10,7 Prozent ein. In den USA gab es einen Einbruch von 21 Prozent, Japan gab um 7 Prozent nach. Nahezu im Kaufrausch waren die Chinesen: Plus 48 Prozent.

Im Februar des Vorjahres hatte das Fraunhofer-Institut in Wien noch eine Stagnation für den Südosteuropäischen Markt erwartet, was sich mit minus 26 Prozent als deutliche Fehleinschätzung herausstellte. "Von der derzeitigen Krise, die sich stark auf die Automotiv-Branche auswirkt, ist die CEE-Region aber deutlich weniger betroffen als Westeuropa", hieß es damals. (APA)