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Titelverteidiger Rafael Nadal schon ordentlich fokussiert.

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Melbourne - Wieder Rafael Nadal, erstmals seit drei Jahren Roger Federer oder US-Open-Sieger Juan Martin del Potro? Der Ausgang des Herren-Turniers bei den am Montag beginnenden, mit 15,3 Millionen Euro dotierten Australian Open ist offen wie selten zuvor. Bei den Damen fiebern die Fans beim heißesten Grand-Slam-Turnier des Jahres dem Comeback der schon wieder enorm starken Belgierinnen Kim Clijsters und Justine Henin entgegen.

"Ich werde nicht sagen, dass ich das Turnier gewinne. Ich habe gut genug gespielt, um ein gutes Resultat zu bringen, aber man muss auch die Bedingungen abwarten", meinte Nadal nach seinem Auftritt in Doha, wo er sich im Endspiel Nikolaj Dawydenko in drei Sätzen geschlagen geben musste. Dawydenko hatte zuvor auch Roger Federer im Halbfinale bezwungen und zählt zum erweiterten Favoritenkreis. Immerhin hat er auch das ATP-World-Tour-Finale in London gewonnen.

Unvergessen sind die Tränen von Roger Federer und die tröstliche Umarmung von Nadal nach dem Fünfsatz-Sieg im Vorjahrs-Finale. Während sich Nadals Jahr dann allerdings ab den French Open auch wegen seiner chronischen Knie-Probleme ganz anders entwickelte als erwartet, schaffte der Schweizer endlich seinen ersten Triumph in Paris triumphieren und holte in Wimbledon den 15. Major-Titel.

"Brauchen zwei Monate"

Vor Beginn des ersten Slams gibt es auch einige Fragezeichen hinter der Fitness einiger Spieler. Immer wieder ziehen Stars bei Turnieren unmittelbar vor Höhepunkten vorsichtshalber ihre Nennung zurück. Del Potro plagte zuletzt eine Handgelenksverletzung, French-Open-Finalist Robin Söderling eine Ellbogen-Entzündung. Dazu passt, dass die Profis ihre Bemühungen um eine Verkürzung der Saison verstärken. Der Weltranglistendritte Novak Djokovic kündigte als Mitglied des Spielerrates im Vorfeld der Australian Open in Melbourne entsprechende Gesprächsrunden mit der ATP an.

"Vier oder fünf Wochen Pause vor dem ersten Turnier sind zu wenig, wir brauchen wenigstens zwei Monate für eine ausreichende Erholung", sagte der Serbe. Djokovic räumte allerdings ein, dass bei den Verhandlungen die Interessen mehrerer Seiten beachtet werden müssten.

Bei den Damen ist die Rückkehr der Belgierinnen das Hauptthema. Clijsters hat in bisher fünf Turnieren seit ihrem Comeback schon zwei Titel gewonnen, einer davon war der Triumph bei den US Open. Henin musste sich vergangene Woche in Brisbane bei ihrem ersten Antreten nach zweieinhalb Jahren Pause erst im Endspiel jener Clijsters geschlagen geben. "Wir haben die Latte sehr hoch gelegt für den Rest des Jahres", meinte Clijsters nach dem 7:6 im dritten Satz des Finales.

Für Aufsehen wird auch die Rückkehr von Maria Scharapowa, die 2008 in Melbourne gewonnen hat, sorgen. Im Vorjahr konnte sie nach einer noch nicht ausgeheilten Schulteroperation ihren Titel nicht verteidigen. Serena Williams strebt ihren bereits fünften Titel an. (red/APA)