Peking  - In letzter Minute haben die Behörden in China die landesweit erste Wahl zum "Mister Gay" verhindert. "Der Schönheitswettbewerb wurde abgesagt", sagte eines der vorgesehenen Jury-Mitglieder, Wei Xiaogang, am Freitag. Nach Angaben der Veranstalter tauchte die Polizei kurz vor Beginn des Wettbewerbs unangekündigt am Ort der Veranstaltung in Peking auf und behauptete, die Organisatoren hätten keine Genehmigung für die Homosexuellen-Show.

Homosexuelle führen Doppelleben

Die Organisatoren zeigten sich "überrascht" und "sehr enttäuscht" und warfen den Behörden vor, die Wahl zum "Mister Gay Chinas" zu fürchten. Wei sagte, das Verbot habe eher mit dem Thema Homosexualität an sich zu tun. In China gilt die gleichgeschlechtliche Liebe noch immer als gesellschaftliches Tabu, viele Homosexuelle leben daher ein Doppelleben. Die Kür zum "Mister Gay Chinas" war als Schritt hin zu einer Öffnung der Führung für das sensible Thema gewertet worden. Zahlreiche ausländische MedienvertreterInnen waren zu dem Nachtclub in Peking gereist, wo die Show mit acht Finalisten stattfinden sollte. Der Gewinner sollte China bei der im kommenden Monat in Norwegen stattfindenden Wahl zum "Mister Gay World" vertreten. (APA/AFP)