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Seit zehn Jahren bei Microsoft am Ruder: Steve Ballmer

Foto: MARIO ANZUONI / REUTERS

In einer äußerst kritischen Situation hatte Microsoft CEO Steve Ballmer am 13. Jänner 2000 das Ruder bei Microsoft von seinem langjährigen Weggefährten Bill Gates übernommen. Diskutierten doch gerade die US-Wettbewerbsbehörden über nichts weniger als eine eventuelle Aufspaltung des Konzerns.

Erfolgreich

Zehn Jahre später ist diese Möglichkeit nur mehr eine entfernte, unangenehme Erinnerung, Ballmer hat das Unternehmen erfolgreich durch dieses Unwetter und all die folgenden Kartellklagen geschifft. Auch in anderer Hinsicht kann sich die Bilanz des ersten Jahrzehnts als Microsoft CEO durchaus sehen lassen: Der Umsatz des Konzerns ist um 163 Prozent angestiegen.

Konkurrenz

Auch die gleich zu seinem Amtsantritt angekündigte, stärkere Fokusierung auf das Internet hat das Unternehmen mittlerweile vollzogen - wenn auch wohl nicht ganz so erfolgreich wie man sich das wohl einst erhofft hatte. Immerhin ist die Konkurrenz für die Redmonder in den letzten Jahren erheblich härter geworden, in praktisch allen Bereichen sieht man sich mit starken Herausforderern konfrontiert, in manchen Sparten befindet man sich gar selbst in dieser Rolle.

Steve Ballmer - immer mit vollem Einsatz für Microsoft

So ist etwa Microsoft noch kein wirklich taugliches Rezept gegen die Google-Dominanz bei Suchmaschinen und im Online-Werbemarkt eingefallen, allen relativen Erfolgen für Bing zum Trotz. Auch in der zukunftsträchtigen Mobilfunksparte scheint Microsoft derzeit der Markt davonzulaufen, mit Windows Mobile hat man derzeit kein taugliches Rezept gegen iPhone, Android und Co. in der Hand. Und während sich der Aktienkurs so manches Konkurrenten - allen voran Apple und Google - in den letzten 10 Jahren vervielfacht hat, ist der von Microsoft unter Ballmers Führung um 39 Prozent gesunken.

Prognosen

Kein Wunder also, dass manche BeobachterInnen bereits die Aasgeier um Ballmers Kopf kreisen sehen, so prophezeite etwa erst unlängst Newsweek, dass Ballmer das laufende Jahr nicht mehr als CEO überstehen wird. Gegenüber Networkworld zeigt sich der Microsoft-Boss trotzdem durchaus zufrieden mit den ersten zehn Jahren seiner Regentschaft.

Zufriedenheit

Trotz all der Herausforderungen - von Linux und Open Source über OpenOffice.org und das Internet als Plattform - habe man sich doch ziemlich gut geschlagen, so Ballmer. Klar wäre er gerne am Suchmarkt in einer besseren Position und auch im Mobilfunkbereich hätte er lieber so manche Entscheidung anders getroffen, allgemein sieht er Microsoft aber in einer guten Position um weiter die treibende Kraft in der Branche zu bleiben. (red, derStandard.at, 15.01.10)