Der Stoxx 600 war mit einem Minus von 0,39% diese Woche der Underperformer der etablierten Märkte. Die weiterhin angespannte Situation des hoch verschuldeten Sorgenkinds Griechenland und die schwachen Zahlen von Societe Generale sorgten für Verunsicherung an den Märkten.

Ein Blick auf die Sektorenperformances zeigt, dass insbesondere der schwache Rohstoffsektor (-2%) und die Telekoms (-3%) für dieses leichte Minus verantwortlich waren. Die Preise für Basismetalle wie Kupfer (-3%) und Aluminium (-2%) fielen zwar leicht, der Aufwärtstrend ist jedoch nach wie vor intakt. Das Barrel Brent sank wieder knapp unter die USD 80 Marke (4%).

Die EZB hat wie erwartet keine Hinweise auf eine rasche Zinswende geliefert. "Die derzeitigen Zinsen bleiben angemessen", meinte Trichet. Die Entscheidung, den Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,00% zu belassen, ist im EZB-Rat einstimmig getroffen worden. Mit Blick auf die Konjunktur- und Preisentwicklung gab es kaum neue Aussagen. Sowohl die Wachstums als auch die Inflationsrisiken sind laut EZB größtenteils ausgeglichen. Während sich die Euroraum-Konjunktur 2010 weiter graduell erholen dürfte, wird die Preisentwicklung nach wie vor gedämpft erwartet. Die Unsicherheit, speziell für den Konjunkturausblick, ist weiter gegeben, da einige der Faktoren, die das Wirtschaftswachstum stützten, laut EZB nur von vorübergehender Natur sind.

Griechenland bekommt keine Sonderbehandlung der EZB

Gleichzeitig gab Trichet bekannt, das es keine Unterstützung von Seiten der EZB für Griechenland geben wird. Trichet forderte die Griechen auf, sich selbst zu helfen und nicht auf mögliche Hilfen der anderen Euro-Länder zu setzen. Für Griechenland müssten die Mitgliedschaft im Euro-Raum und die dadurch bedingten niedrigen Anleihezinsen Hilfe genug sein, sagte Trichet. Die Märkte reagierten enttäuscht: Die Risikoprämien für Kreditausfallversicherungen auf Griechenland erreichten ein nie da gewesenes Niveau. Die CDS auf einjährige Anleihen sind seit Anfang der Woche von 150 BP auf ein Rekordhoch von 394 BP gesprungen.

Societe Generale hat mit einer Gewinnwarnung Angst vor einem Wiederaufflammen der Krise im Finanzsektor geschürt. In Q4 2009 wurde nur einen "kleinen Gewinn" erwirtschaftet, da die Bank auf die berüchtigten "toxischen Papiere" EUR 1,4 Mrd. abschreiben musste. Auch die Einnahmen im Firmenkundengeschäft und im Investmentbanking sind gesunken. Diese Gewinnwarnung zeigt, dass die Probleme mit Risiko-Papieren noch nicht vorbei sind. Südzucker hat im dritten Quartal die Gewinnerwartungen des Konsens' übertroffen und bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Das operative Ergebnis legte in dem Dreimonatszeitraum per Ende November trotz eines um 4,4% gesunkenen Umsatzes deutlich um 27% auf EUR 129,4 Mio. zu. Für das Gesamtjahr erwartet Südzucker trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds weiterhin einen Umsatz auf Vorjahresniveau sowie ein operatives Ergebnis von rund EUR 400 Mio.

Carrefour steigert Umsatz in Lateinamerika

Nach einem leichten Umsatzplus im vierten Quartal bekräftigte Carrefour seine Gewinnziele für 2009. Die Erlöse stiegen im vergangenen Vierteljahr um 1% auf EUR 26 Mrd. Die Angaben entsprachen weitgehend den Erwartungen. Auf dem Heimatmarkt, der 40% des Gesamtumsatzes ausmacht, lagen die Umsätze im Jahresvergleich auf dem Vorjahresniveau. Der größte Wachstumsmarkt für das in 35 Ländern aktive Unternehmen war im abgelaufenen Quartal Lateinamerika mit einer Steigerung von 12,4%.

Positive Nachrichten kamen diese Woche von der deutschen Autoindustrie. Der Tiefpunkt der Absatzkrise von Daimler scheint vorerst durchschritten. Im Werk im deutschen Sindelfingen ist die Kurzarbeit beendet worden und Leiharbeiter werden wieder eingestellt.

Heidelbergcement geht mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Der Baustoffkonzern will seine Bonitätsnote deutlich verbessern. Ratingagenturen stufen das Unternehmen bisher im Status "Ramsch" ein. Bei einer Unternehmenspräsentation hieß es, dass man ein Investmentgrade-Rating in 2010 anstrebe und man will mittelfristig die Dividendenausschüttung erhöhen. Nächste Woche stehen die Veröffentlichungen des ZEW Index und des EMI für die Eurozone an. Zudem werden die Einzelhandelsumsätze in England und die Auftragseingänge der Industrie in der EU bekannt gegeben.