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Grafik: DER STANDARD

Die Langlaufloipen der Turracher Höhe im steirisch-kärntnerischen Grenzgebiet zählen zu den landschaftlich schönsten in ganz Europa. So vermeldet es jedenfalls die Fremdenverkehrswerbung. Ganz möchte man dieser Behauptung nicht widersprechen, denn das Nockgebiet ist im Sommer wie im Winter eine traumhafte Region. Zwar geben die Anlagen für den alpinen Skisport den Ton an, entsprechend ist auch das Angebot auf den vielen Hütten, aber die Langläufer finden in dem hochgelegenen Kessel ebenfalls ideale Möglichkeiten vor, ihrem Sport zu frönen.

Die langen Schleifen fehlen zwar, doch lässt sich mit einer Kombination der verschiedenen Loipen ein recht beachtliches Pensum absolvieren. Und da man immer in einer Höhe von rund 1800 Metern bleibt, darf man auch bis in das späte Frühjahr mit guten Schneeverhältnissen rechnen. Die tadellose Präparierung der Spuren ist in den bekannten österreichischen Skigebieten eine Selbstverständlichkeit.

Besonders hervorzuheben ist die Sonnenloipe, die bis zur Vastelhütte führt und an etlichen Stellen einen fantastischen Ausblick bietet, der über das mittlere Kärnten hinweg bis zu den Karawanken und zu den Julischen Alpen reicht. Die umliegenden Gipfel wie Schoberriegel oder Kornock vervollständigen das eindrucksvolle Panorama. Schon aus topografischen Gründen ist bei den Schleifen mit einigen steileren, aber kurzen Abschnitten zu rechnen, die große Ausnahme macht da die Turracher-See-Loipe, die auf der Eisdecke des Gewässers angelegt ist und daher bretteleben verläuft. Das wissen vor allem die Anfänger zu schätzen, Könner frequentieren die flache Spur zum Aufwärmen.

Je nach Schneelage können die Loipen etwas abweichend vom Plan gespurt werden.

Teilweise sind die Winterwanderwege direkt neben der Langlaufspur angelegt, was aber kaum zu Schwierigkeiten führt, da Fußgänger und Loipenflitzer sich immer an die Regeln halten und daher einander nicht in die Quere kommen.

Die Winterwanderwege stellen übrigens eine recht gute Ergänzung oder Abwechslung dar; sie haben eine Gesamtlänge von rund 20 Kilometern. Die meisten Hütten sind daher auch per pedes erreichbar, wenn auch nicht ganz ohne Mühen.

Sollte ein Langläufer zwischendurch auf höheres Tempo erpicht sein - und das ohne Anstrengungen -, sei er auf den neuen Nocky Flitzer, eine Winter- und Sommerrodelbahn auf Schienen, verwiesen. (Bernd Orfer/DER STANDARD, Printausgabe, 16./17.1.2010)