Nun sind Romane dieser Art ein gefundenes Fressen für Verschwörungstheoretiker. Denn im Prinzip darf man niemandem trauen. Weder dem eigenen Mentor oder dem Freund, der Freundin schon gar nicht. Denn flugs werden die besten Kumpels umgedreht und arbeiten für die andere Seite. Da ist nichts zu fiktional, als dass es nicht noch eine gepflegte Paranoia nähren könnte. Die Welt hat grundsätzlich einen doppelten Boden.

Das weiß auch der CIA-Agent Milo Weaver, genannt "der Tourist" weil er als ebensolcher in die verschiedensten Länder einreist, um dort seinem blutigen Handwerk nachzugehen. In Portorož an der Adria ist ein amerikanischer Botschaftsangehöriger mit einer größeren Summe Geldes verschwunden. Damit fängt alles an und führt zu gröberen Verwicklungen. Eine befreundete Agentin wird vergiftet, der Heimatschutz mischt mit und Al-Kaida ersetzt den kommunistischen Gegner aus dem Kalten Krieg. Die Grundabsicht der CIA, afrikanische Länder zu destabilisieren, damit auch die Chinesen, die dort Öl aufkaufen so etwas wie einen Irakkrieg am Hals haben, liest sich zynisch, aber nicht unlogisch. Man plant eine Verfilmung mit George Clooney in der Hauptrolle. (Ingeborg Sperl, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 16./17.01.2010)

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