Genf - Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hat die Regierung in Uganda mit scharfen Worten aufgefordert, ein gegen Homosexuelle gerichtetes Gesetz zu stoppen. Die Gesetzesvorlage sei "offenkundig diskriminierend", da sie internationale Menschenrechtsstandards verletze, erklärte Pillay am Freitag in Genf. Das geplante Gesetz sehe "drakonische Strafen" für bekennende homosexuelle oder bisexuelle Menschen vor.

Der ugandische Gesetzentwurf, der in Kürze dem Parlament vorgelegt werden soll, sieht langjährige Haftstrafen für homosexuelle Handlungen und die Todesstrafe für HIV-infizierte aktive Homosexuelle vor. Auch die Vergewaltigung gleichgeschlechtlicher Minderjähriger soll mit dem Tod bestraft werden.

Mehr als 60 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Menschenrechtscharta sei es äußerst "ungewöhnlich", noch auf derartige Gesetze zu stoßen, erklärte Pillay. Kein Staat dürfe erwachsenen Menschen die Art ihrer privaten Beziehungen vorschreiben. Das geplante Gesetz war bereits Ende Dezember massiv von den USA und der Europäischen Union kritisiert worden. (APA)