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Pilz wirft hahn Meetings mit "Geschäftsleuten aus dem Osten" vor, die "bis in die Nacht" gedauer hätten.

Foto: EPA/OLIVIER HOSLET

Wien - Die Sache sei mit der Anhörung im Europaparlament längst nicht zu Ende, "die Causa Hahn steht erst am Anfang", kündigte Grünen-Politiker Peter Pilz am Freitag weitere Schritte gegen den designierten EU-Regionalkommissar Johannes Hahn an. Hahn habe im EU-Parlament "nur alte Unterlagen" zu den Schwarzgeld-Vorwürfen vorgelegt. Diese seien "unzureichend". Pilz im Gespräch mit dem STANDARD: "Solange Hahn mich nicht endlich klagt, bleibt er im Zwielicht. Er wird auch zur Belastung für Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso werden." Hahn bestreitet alle Vorwürfe vehement.

In einer neuen parlamentarischen Anfrage an Innenministerin Maria Fekter spricht Pilz nun von einer Ausweitung der Affäre, von dubiosen Treffen von Mitarbeitern des Glücksspielkonzerns Novomatic - deren Vorstand Hahn war - mit "Geschäftsleuten aus dem Osten". Hahn habe "untertags" an einigen, rein geschäftlichen Treffen teilgenommen, zitiert Pilz Aussagen eines Ex-Novomatic-Mitarbeiters.

"Auch mit Prostituierten"

Diverse Meetings hätten anschließend aber auch "bis in die Nacht" im Beisein von "Polizeioffizieren in Uniform" gedauert. "Sehr ausgelassen" sei alles gewesen, "auch mit Prostituierten". Vor Weihnachten seien vom Unternehmen "in ca. sechs bis zehn Kommissariate" "Bananenschachteln" mit Spirituosen und Wein gebracht worden, samt verschlossenem Kuvert, behauptet der von Pilz zitierte Zeuge. In der Anfrage an Fekter verlangt Pilz Aufklärung "über das Verhältnis Novomatic-Polizei". (Walter Müller, Printausgabe, DER STANDARD, 16.01.2010)