Das Erdbeben in Haiti bedeutet für die Vereinten Nationen den größten Verlust an Mitarbeitern in ihrer Geschichte. Die Zahl der toten Uno-Mitarbeiter stieg am Freitag auf 36. Von mehr als 150 Uno-Angehörigen gibt es kein Lebenszeichen, berichtete Generalsekretär Ban Ki-moon.

Unter den Toten im eingestürzten Uno-Hauptgebäude in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince ist wahrscheinlich auch der Chef der Mission, der Tunesier Hedi Annabi. Ein erster Überlebender konnte am Donnerstag aus dem Gebäude geborgen werden, es werden allerdings mehr als 100 Menschen in den Trümmern vermutet. Das Ausmaß der Verluste aufseiten der Vereinten Nationen erinnert an den verheerenden Bombenanschlag auf das Uno-Hauptquartier in Bagdad 2003. Damals kamen neben dem Uno-Sonderbeauftragten Sérgio Vieira de Mello 22 Mitarbeiter ums Leben. Im Rahmen der Friedensmission hatte die Uno rund 11.000 Blauhelmsoldaten, Polizisten und Mitarbeiter nach Haiti entsandt. (Reuters, red, DER STANDARD Printausgabe, 16./17.01.2010)