Grenoble - Österreichs Eishockey-Vizemeister Red Bull Salzburg ist am Freitag erfolgreich in das Finalturnier des Continental-Cups gestartet. Die Truppe von Coach Pierre Page setzte sich in der Halle Pole Sud gegen den Turnierfavoriten Junost Minsk überraschend mit 5:3 (0:2,3:1,2:0) durch.

Der überlegene weißrussische Tabellenführer brachte die favorisierten Hausherren mit einem Doppelschlag innerhalb von 66 Sekunden durch Sakarow (9.) und Stepanow (10.) in Grenoble voran. Die Salzburger gingen das hohe Tempo mit, schafften aber erst im zweiten Abschnitt die Wende. Mike Siklenka in einer 5:3-Überzahl (26.), Daniel Welser (33.) und Jonathan Filewich (40./PP) brachten die "Bullen" zurück ins Spiel.

Obwohl die Weißrussen postwendend durch Materukin (40./PP) zurückschlugen, ging Österreichs in Bestbesetzung angetretener EBEL-Tabellendritter (bis auf den erst kürzlich verpflichteten, nicht spielberechtigten, Andre Lakos) schlussendlich als Sieger vom Eis. Filewich mit seinem zweiten Treffer (46./PP) und Martin Ulmer (57.) sorgten für einen Start nach Maß.

Für die Salzburger geht es am Samstag (16.00 Uhr) mit dem Spiel gegen die Sheffield Steelers weiter, die am Freitagabend zum Auftakt noch auf Gastgeber Grenoble trafen. Durch den Sieg im ersten Spiel gegen den Favoriten hat die Page-Truppe gute Chancen den zweiten Europa-Club-Titel für Österreich nach der VEU Feldkirch (1998/European Hockey League) zu gewinnen.

Salzburg-Coach Pierre Page war nach der Leistung seiner Truppe nahezu euphorisch: "Nach dem 0:2 habe ich mir schon Sorgen gemacht. Aber die Mannschaft ist über sich hinausgewachsen. Heute hat jeder 100 Prozent gegeben. Von allen Gegnern war das der stärkste. Wenn wir jetzt auf dem Boden bleiben, haben wir eine echte Chance, den Europapokal zu gewinnen."

Für Kapitän Thomas Koch war auch die eigene Disziplin ein Grund für den Erfolg. "Die Weißrussen haben mit fortlaufender Spieldauer immer mehr Fehler gemacht, wir haben die Überzahlspiele genutzt. Das war wichtig gegen die körperlich stark agierende Mannschaft. Das war ein richtiges Klassespiel", resümierte der 26-Jährige, schränkte aber ein: "Aber wir haben noch gar nichts erreicht, wir haben erst ein Spiel gewonnen." (APA)