Wien - Die Österreicherin Viktoria Perschler und ihr 13-jähriger Sohn haben das verheerende Erdbeben in Haiti hautnah miterlebt. Freitagabend gegen 19.00 Uhr landeten die beiden am Flughafen Wien-Schwechat. "Es war ein Schock und es wird auch immer wieder kommen", erklärte Perschler gefasst. "Wir haben gedacht, wir müssen alle sterben." Das wichtigste Anliegen ist der Juristin nun Hilfe für die Bevölkerung und den zurückgebliebenen Freunde: "Es bleiben jetzt noch sechs Stunden Hoffnung für die Verschütteten."
Ihr Sohn war im Haus, Perschler selbst hatte sich zum Zeitpunkt des Erdbeben ausgesperrt, sah eine mehrstöckige Wohnsiedlung und eine Mauer um sich einstürzen. "Ich habe gedacht, die ganze Stadt liegt in Trümmern. Die noch stehenden Gebäude sind voller Risse." Die Häuser, die noch stehen, sind vom Einstürzen bedroht. Nach dem Unglück sei sie von den US-Hilfskräften sofort evakuiert und binnen 24 Stunden nach Santo Domingo geflogen worden.
Ihre Familie und sie hätten "keinen Kratzer", seien aber geschockt. Ihr Lebensgefährte war während des Erdbebens in der Stadt unterwegs, erst nach drei Stunden habe sie die erleichternde Nachricht bekommen, dass es ihm gut gehe. Als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation sei er in Port-au-Prince geblieben, um bei den ersten Notmaßnahmen mitzuhelfen. Auch Perschler will wieder an den Unglücksort zurückkehren und beim Wiederaufbau mithelfen. (APA)