Bild nicht mehr verfügbar.

645 Gefangene gibt es im Gefängnis der US-Militärbasis Bagram.

Foto: REUTERS/Jonathon Burch

Washington - Die USA haben eine bisher geheimgehaltene Liste mit den Namen von 645 Gefangenen auf einem Militärstützpunkt in Afghanistan veröffentlicht. Mit der Freigabe dieser und anderer Dokumente folgte die Regierung am Freitag einer Verfügung in einem Verfahren, das von der Amerikanischen Bürgerrechtsunion (ACLU) angestrengt wurde.

"Hunderte von Menschen siechen seit Jahren in entsetzlichen Verhältnissen auf dem Militärstützpunkt Bagram dahin, ohne dass ihnen je gesagt wurde, warum sie festgehalten werden", sagte ACLU-Anwältin Melissa Goodman. Sie forderte, dass die Regierung auch Details zur Gefangennahme und zu den ihnen vorgeworfenen Sachverhalten nennen soll.

Bisher sei nie ein Zugang zu dieser Liste möglich gewesen, sagte der New Yorker Rechtsprofessor Ramzi Kassem, der den jemenitischen Gefangenen Amin al Bakri vertritt. Dieser wurde 2002 in Thailand gefangen genommen und nach Bagram gebracht. Im Fall Al Bakri hat ein Bundesrichter in Washington entschieden, dass er ein Recht darauf hat, vor einem Gericht in den USA gegen seine Inhaftierung zu klagen - im Unterschied zu denen, die in Afghanistan selbst gefangen genommen wurden. Die US-Regierung hat Berufung gegen dieses Urteil eingelegt. (APA)