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ÖFB-Präsident Leo Windtner will Früchte ernten.

Foto: AP Photo/Hans Punz

Wien - "Die Zukunft hat begonnen", heißt die neue Broschüre des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB). Für ÖFB-Präsident Leo Windtner ein symptomatischer Titel für das Jahr 2010, in dem der Oberösterreicher nicht nur Fortschritte, sondern auch Ergebnisse sehen will, sagte er nach der ersten Präsidiumssitzung des Jahres am Freitagabend.

"Für das A-Team ist die Qualifkation für 2012 die ganz klare Herausforderung. Wir waren zuletzt jeweils auf Platz drei, diesmal wollen wir diese Hürde schaffen", legte der ÖFB-Chef seinem Teamchef Didi Constantini die Latte hoch. Wie hoch genau, wird sich am 7. Februar zeigen, wenn in Warschau die Auslosung der Qualifikationsgruppen für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine ausgelost wird. Österreich wird aus Topf drei gezogen. "Ich hoffe, dass wir Gegner zugelost bekommen, die machbar sind", sagte Windtner.

Auch bei den Nachwuchs-Auswahlen und dem Damen-Team sind Erfolge in Form von Qualifikationen für EM-Endrunden im Visier. Die Challenge 08 und das aktuelle Projekt 12 haben für "einige gute Jahre" im Nachwuchs gesorgt, aber auch "dieser Weg muss sich in Zukunft in Resultaten abbilden", betonte Windtner.

U21: Fernziel ist Olympia

Die U21-Mannschaft von Andreas Herzog geht als Tabellenführer der Gruppe 10 mit einem Punkt Vorsprung, aber auch einem Spiel mehr als Schottland und Weißrussland, ins neue Jahr. Zumindest das Play-off sollte erreicht werden, das Fernziel ist Olympia. Auf der Agenda steht in diesem Bereich auch eine bessere Koordination von A- und U21-Team, damit künftig nicht ein 20-jähriges Talent im Kader des A-Teams ist, aber nur auf der Tribüne sitzt.

Im Nachwuchs will der ÖFB bald auch als Veranstalter auftreten, überlegt wird eine Bewerbung für eine U20-Weltmeisterschaft. Doch die Bedingungen der FIFA für das Turnier mit 32 Mannschaften sind - derzeit jedenfalls - risikoreich und hoch. Gefahren würden beim Veranstalter liegen, Chancen bei der FIFA, erklärte ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig. Zudem sind laut Ludwig die Stadion-Anforderungen "höher als bei der EURO. Das kann ich nicht glauben." Im Februar möchte der ÖFB die Lage bei der FIFA definitiv abklären.

Kein Länderspiele auf Kunstrasen in Salzburg

Nach einer Evaluierung der Stadien hat sich der ÖFB grundlegend auf derzeit vier mögliche Spielorte für Länderspiele festgelegt. Das Happel-Stadion in Wien und Klagenfurt sind erste Wahl, Graz und Innsbruck zweite. Salzburg wird nur dann Länderspiele erleben, wenn der Kunstrasen durch einen Naturrasen ersetzt wird. In Linz wartet man die mit rund 25 Millionen Euo budgetierte Sanierung der "Gugl" bis 2012 ab.

In der Causa Wettskandal wendet sich der ÖFB am 28. Jänner an Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Ende November hatte die Staatsanwaltschaft Bochum bei einer Pressekonferenz von über 200 verdächtigen Spielen gesprochen, wobei auch Österreich betroffen sei. Seither ist es still geworden, selbst bei einem Krisentreffen wenige Tage später in der UEFA-Zentrale in Nyon wurden keine konkreten Vorwürfe gegen Österreich bekannt. "Wir wollen Klarheit und hoffen, dass die Ministerin mit ihren Kontakten für eine Beschleunigung sorgen kann. Es kann aber nicht sein, dass ein Verdacht steht, wenn kein Verdacht da ist", erklärte Ludwig, der im Falle von konkreten Vorwürfen volle Kooperation versichert hat.

Ein weiterer Schwerpunkt des ÖFB ist 2010 eine neue Produktpalette bei den Fanartikeln sowie lückenlose Umsetzung des Pyrotechnik-Verbots. Im vergangenen Jahr hat der ÖFB immerhin 31.600 Schweizer Franken (21.415 Euro) wegen entsprechender Vergehen zahlen müssen. (APA)