Madrid - Die Zahl der illegalen Bootsflüchtlinge ist in Spanien im vergangenen Jahr um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr 2008 gesunken. Insgesamt nahm der spanische Grenzschutz im vergangenen Jahr nur 7.285 illegale Einwanderer beim Versuch fest, mit Booten die spanische Küste und die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln vor Westafrika zu erreichen.

Das entspricht einem Rückgang von 45,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gab Spaniens sozialistischer Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba (PSOE) laut spanischen Medien am Samstag bekannt. Es ist die niedrigste Zahl illegaler Bootsflüchtlinge in den vergangenen zehn Jahren. Besonders stark sei der Rückgang auf den Kanarischen Inseln gewesen, wo die Zahl illegaler Bootsflüchtlinge um 75,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2008 gesunken sei.

Innenminister Rubalcaba nannte als Grund für diesen drastischen Rückgang vor allem die verbesserten Grenzschutzkontrollen, die bereits vor der Küste der westafrikanischen Staaten beginnen, sowie die in den vergangenen Jahr unterzeichneten Rückführungsprogramme illegaler Einwanderer in ihre afrikanischen Ursprungsländer. Die meisten illegalen Bootsflüchtlinge in Spanien stammen aus Algerien, Mauretanien, dem Senegal und Mali. Die Wirtschaftskrise sei eher ein Grund für den Rückgang der illegalen Immigration aus Latein- und Zentralamerika.

Spanien, das derzeit turnusgemäß die halbjährige EU-Ratspräsidentschaft bis Juni inne hat, wird das Thema einer einheitlichen EU-Immigrations- und Asylpolitik auch zu einem Schwerpunkt auf dem Treffen der europäischen Justiz- und Innenminister in der kommenden Woche in Toledo machen. (APA)